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Jetzt wird es spannend

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Das Jahr 1994 bringt den Österreichern zwischen zwei Drittel und drei Viertel der EG-Mitgliedschaft - ganz sang- und klanglos, einfach durch das Inkrafttreten des Vertrags über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), dem alle EG- und EFTA-Staaten mit vorläufiger Ausnahme der Schweiz angehören: ein gewaltiger Integrationsschritt!

Geld verkehr, Bank- und Versicherungsleistungen kennen keine Grenzen mehr. Öffentliche Aufträge werden ab einem bestimmten Umfang EWR-weit ausgeschrieben, Diplome und Zeugnisse überall anerkannt. Das Wichtigste: Selbständige wie Unselbständige können sich in jedem EWR- Land niederlassen, überall Arbeit suchen — bei Anerkennung aller sozialen Rechte. Für Zweitwohnsitze haben Österreichs Bundesländer eine Dreijahresfrist für Neuregelungen, die EWR-Bürger nicht benachteiligen dürfen.

Was noch übrigbleibt für einen Beitritt zur Europäischen Union (EU) ist eine gemeinsame Agrarpolitik, Wegfall der Grenzkontrollen, Verkehrspolitik und in weiterer Folge Währungsunion, Sicherheitsgemeinschaft und gemeinsame Wanderungsbestimmungen.

ielleicht wird es am 1. Jänner 1995 zum EU-Beitritt kommen. In diesem Fall würde der Termin mit dem Inkrafttreten des neuen Abkommens über Zölle und Handelsbedingungen (GATT) zusammenfallen, das eben ausgehandelt wurde.

Über den Wert solcher Vereinbarungen wird oft gestritten. Natürlich müssen alle Teilnehmer verflixt aufpassen, daß die gute Absicht nicht im einen wie im anderen Fall durch Verbürokratisie- rung und Abschottung der Handelsblöcke gegeneinander ins Gegenteil verkehrt wird.

Aber die Grundtendenz der Entwicklung der Menschheit ist nicht zu übersehen: Sie geht in Richtung von mehr Gemeinsamkeit, mehr Zusammenarbeit, mehr Solidarität. Wer sich dabei ziert, ‘ wird abgehängt. Nur wer mitmacht, hat eine Chance, auch mitzureden. Je mehr mittun, um so kleiner ist diese Chance für den einzelnen Staat, aber um so größer auch das Risiko der Isolierung.

Wir leben in der bisher mit Abstand spannendsten Epoche der Weltgeschichte.

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