Nabelschau beenden
Ein Appell an die österreichische Politik, Medien und jeden Einzelnen, den Fokus wieder auf die Lösung der relevanten Zukunftsfragen zu legen anstatt der ständigen Beschäftigung mit uns selbst.
Ein Appell an die österreichische Politik, Medien und jeden Einzelnen, den Fokus wieder auf die Lösung der relevanten Zukunftsfragen zu legen anstatt der ständigen Beschäftigung mit uns selbst.
Nach etlichen Artikeln, Kommentaren, Fernsehsendungen, Diskussionen, Karikaturen und Memes (durchaus einige davon sehr amüsant) zu den politischen Rücktritten sowie Um- und Aufstiegen ist es für mich an der Zeit, die Nabelschau zu beenden. Anstatt also einen weiteren Kommentar zu Kurz, Blümel und Co zu schreiben, ein Appell an die österreichische Politik, Medien und jeden Einzelnen von uns (inklusive mir selbst), den Fokus jetzt wieder auf die Lösung der relevanten Zukunftsfragen zu legen anstatt der ständigen Beschäftigung mit uns selbst. Es gäbe genügend: Wie sieht eine klare und global durchdachte Strategie zum Umgang mit Covid-19 aus inklusive globaler Impfstrategie zur Vorbeugung weiterer Mutationen? Welche Lösungen, Gesetze, Veränderungen braucht es zur Abwendung der Klimakrise, und wie kommen wir von Vereinbarungen und Versprechungen zu tatsächlicher Umsetzung? Warum diskutieren wir zum Beispiel noch immer über Straßenbauprojekte, anstatt Mobilität komplett neu zu denken? Wie müssen wir unser Wirtschaftssystem umdenken, um eine gerechte und nachhaltige Welt zu schaffen? Stichwörter: Degrowth, Zirkularität, Verzicht. Wie fördern wir Solidarität und verhindern Spaltung in der Gesellschaft? Welche Rolle spielen (neue) Medien in dieser Frage? Wie verhindern wir unmenschliche Zustände für Flüchtende? Welche Rolle spielen wir im Bereich internationaler Entwicklung?
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass sich unsere Diskurse wieder mehr um diese Sachfragen drehen, anstatt dass wir uns mit politischer Korruption und fehlender Moral beschäftigen müssen. Und ich wünsche uns den Mut und Willen, Dinge komplett neu zu denken, um eine Welt zu schaffen, die für alle funktioniert. Wer weiß, vielleicht hört mich ja das Christkind.
Die Autorin ist Geschäftsführerin des Start-up-Forums „Impact Hub Vienna“.
