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Wachsende Atommüll-Berge

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Seit rund 50 Jahren produzieren Atomreaktoren einerseits Elektrizität, andererseits aber Abfälle, von denen nach ungeklärt ist, wie man sie sicher und auf Dauer entsorgen kann. Weltweit gibt es mehr als 420 Kernreaktoren in 33 Ländern. Im Durchschnitt produziert jeder 20 Tonnen abgebrannter Brennstäbe pro Jahr. Allein in den USA lagern derzeit 28.000 Tonnen solcher Brennstäbe in den verschiedenen Atomanlagen des Landes. Bis zum Jahr 2003 sollen es 48.000 und bis 2030 sogar 87.000 Tonnen hochgiftigen Abfalls sein.

Da in vielen Anlagen der Platz langsam eng ist, wird nach Lösungen Ausschau gehalten (siehe oben). Bis es aber dazu kommt, wird den Unternehmen in den USA gestattet, Zwischenlagerstätten zu errichten. Ihr Schönheitsfehler: Die Einrichtungen werden ohne öffentliche Beteiligung und ohne Umweltgenehmigungen zugelassen.

Zu diesen Problemen gesellen sich jene, die mit der Schließung von Reaktoren einhergehen. Von den 109 US-Reaktoren wird man bis 2003 etwa ein Viertel einstellen, keine einfache Sache, wie Experten versichern - und keine billige. Eine Option besteht darin, die Einrichtung maximal

60 Jahre lang kontrolliert stehen zu lassen und sie erst dann endgültig auseinander zu nehmen. Allein in dieser Wartezeit fallen Kosten von 150 Millionen Schilling pro Jahr an.

Diese wenigen Schlaglichter zeigen schon, wie leichtfertig sich die Industriegesellschaft auf eine nur teilweise durchschaute Technik eingelassen hat. Ihre Folgewirkungen zwingen jetzt zu absehbar schädlichen Folgehandlungen. Wären diese Erfahrungen nicht Grund genug, sich jetzt mit der Gentechnik nicht wieder ein ähnliches Gefahrenpotential einzuhandeln?

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