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Kleine Fleckputifibel

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Niemand kann Bundeskanzler Fred Sinowatz absprechen, daß er initiativ ist. Zumindest wenn es gilt, unschöne Flecken von dem Vorzeigeanzug der sozialistischen Partei zu entfernen.

Als kleine Fleckputzfibel dienen dabei die Statuten. Und mit den Paragraphen in der Hand führt die Partei dem staunenden Publikum die hohe Schule der Parteibuchkultur vor.

Der rote Adel steht und fällt mit der Funktion und dem Parteibüchl.

Welche Vorgangsweise sich daraus ableitet, ist klar: Stillgelegt, stiller gelegt, endlich herrscht Ruhe.

Aber trügerische Ruhe, denn im Bauchladen der Skandale, den die Regierung vor sich herschiebt, bleibt der Fall Hannes Androsch trotz der versuchten Skan-dalweglegungen durch Sinowatz bis zu dessen inhaltlicher Bereinigung als Stachel erhalten.

Für den gelernten Österreicher, der unter dem Vokabel „offene Gesellschaft“ die Freiheit versteht, jegliches Parteibuch besitzen zu können, macht es nämlich keinen Unterschied, ob jetzt wer, wann und wie stillgelegt wurde.

Und es macht auch wirklich keinen Unterschied. Hannes Androsch und Herbert Solcher waren SP-Fi-nanzminister, CA-General-direktor ist Androsch nur durch den Willen der Partei.

Und an dieser Willensbildung ist Sinowatz schon seit Jahren beteiligt.

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