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Kleine Hoffnung

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Die Mehrheit der Bevölkerung von El Salvador hofft nach /den Wahlen auf mehr Gerechtigkeit und Sicherheit. Die Mehrheit lehnt Gewalt ab, die der linken Guerilleros ebenso wie die der rechten Extremisten. Die Kirche ist auf Seiten der Mehrheit.

Auf diese knappe Formel kann man die Aussagen von Erzbischof Rivera y Damas von San Salvador bringen, der ein paar Tage in Österreich weilte, Vorträge hielt, mit Kirchen-, Politik- und Medienvertretern sprach und um Fortsetzung der humanitären Hilfe bat.

Caritas und Land Steiermark hatten den Nachfolger des bei einer Messe von rechten Killern ermordeten Erzbischofs Romero eingeladen. Rivera versicherte, daß ein Genossenschaftsverband, in dem er die Kirche vertritt, dafür garantiere, daß alle Spenden ihr Ziel erreichen. (Caritas-Postsparkonto: 7,700.004 mit dem Vermerk „El Salvador”.)

Es gebe weiter Tote und des Nachts Verschleppte, und die Kirche werde nicht müde, die Unterdrückung anzuklagen, sagte der hohe Besucher. Dennoch sei nach den Wahlen „eine gewisse Besserung” der Verhältnisse zu spüren, die das Volk hoffen lasse.

Die von der extremen Rechten beherrschte Nationalversammlung hat versucht, einen Teil der Landreform rückgängig zu machen, das Stopdekret aber wieder modifiziert. (Der US-Senat hatte demonstrativ alle Wirtschaftshilfe einzustellen gedroht.)

Hoffnung setze man auf den neugewählten Präsidenten Magana. Es stimme, daß einzelne Jesuiten in marxistisches Fahrwasser gerieten, aber nie habe die Kirche mit der bewaffneten Linken kooperiert.

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