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Kompromißlos

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Daß das Werk des großen dänischen Antiphilosophen und Anti-theologen Sören Kierkegaard für unsere Zeit immer noch eine weithin unbewältigte Voraussetzung darstellt, wird einem bei fast allen geistigen Fragen der Gegenwart bewußt.

Kierkegaards einsame und entschiedene, keine Kompromisse eingehende Stimme fehlt uns heute nicht nur in theologischen oder Glaubensfragen. Sein bitterer Spott über den Kulturbetrieb seiner Zeit, über das im Grunde Unchristliche, das sich als christlich gibt, könnte sich heutzutage nur noch potenzieren.

Uber seine unbestreitbaren Einflüsse auf Existenzphilosophie, dialektische Theologie oder Neomarxismus hinaus ist Kierkegaard nachgerade ein „Anti-klassiker", wie Pascal, Hamann oder auch Ferdinand Ebner und Ludwig Wittgenstein, der die Not des Existieren angesichts der Pracht unserer Vernunft und Wissenschaft bloßlegt.

Wer freilich zu Kierkegaards Büchern greifen wollte, hatte es gerade in letzter Zeit nicht leicht. Deshalb bleibt es ein Verdienst zumindest fünf seiner wichtigsten Werke, die seinerzeit von L. Richter im Rowohlt-Taschenbuchverlag übersetzt und herausgegeben worden waren, wieder aufzulegen.

DER BEGRIFF DER ANGST. FURCHT UND ZITTERN, PHILOSOPHISCHE BROCKEN, DIE KRANKHEIT ZUM TODE, DIE WIEDERHOLUNG. DIE KRISE. Von Sören Kierkegaard. Syndikat Verlag, Frankfurt 1984,je etwa 150 Seiten, kart., je öS 76,50.

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