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Korrekturen an einer Legende

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Zgierende Seele” Herzls hin, durch die er bereits indem Ende des 19. Jahrhunderts in Europa herrschenden Klima die heraufdämmernden Gefahren für die physische Existenz der Juden vorausgesehen hatte.

Der Wiener Politologe Norbert Leser stellte in einem brillanten, um historische Ausgewogenheit bemühten Vortrag den „zeitgeschichtlichen Hintergrund im Wien des Fin-de-Siecle” dar. Ambivalenz war ein Grundgefühl der Epoche, und in

Zu Theodor Herzls 125. Geburtstag veranstalteten das Ludwig-Boltzmann-Institut für neuere österreichische Geistesgeschichte, das Institut für Ju-daistik der Universität Wien sowie die Universität/Gesamthochschule Duisburg ein Symposion im Festsaal des Alten Wiener Rathauses, bei dem sich namhafte in- und ausländische Experten intensiv mit „Theodor Herzl und dem Wien des Fin-de-Siecle” auseinandersetzten.

Alexander Bein, führender Herzl-Forscher aus Jerusalem,-* korrigierte in seinem Einführungsreferat „Herzl und der Staat Israel” landläufige Legenden über den Zionismus-Begründer und wies insbesondere auf die „seismographisch readieser Stimmung zwischen Hochgefühl und Weltuntergang wucherten auch die Vorurteile, was gerade auch Herzl bei der Rezeption seiner Botschaft vom „Judenstaat” bei vielen seiner jüdischen Zeitgenossen zu spüren bekam.

Mit dieser „Rezeption in der jüdischen Umwelt” beschäftigte sich Harry Zohn (Brandeis Uni-versity) ebenso wie Jacob Allerhand (Wien), der „Messiani-schen Elementen im Denken und Wirken von Theodor Herzl” nachspürte. Sein Verhältnis zum Rassenantisemiten Schönerer, zu Karl Kraus und zur Wiener Studentenverbindung „Kadimah” sowie „Theodor Herzl als Literat” waren die Themen weiterer Fachreferate.

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