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Kraus-Rezeption

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Der prachtvolle, wissenschaftlich gewichtige Band „Zeitgenossen der .Fackel'" von Martina Büke füllt endlich, 45 Jahre nach dem Tod des umstrittenen Polemikers Karl Kraus, eine literarhistorische Lücke.

Die Verfasserin hat in dem reichhaltigen Kraus-Archiv der Wiener Stadtbibliothek ausgiebig recherchiert, sie hat die zeitgenössische Reaktion auf Karl Kraus darüber hinaus untersucht (in Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren, Büchern und in den Werken berühmter Autoren) und somit erstmals ein authentisches Bild entworfen:

Da waren die vielen, schon vom Sensationserfolg der ersten Nummer dieser Zeitschrift (30.000 Exemplare binnen zehn Tagen) angeregten Fackel-Nachahmungen, die Anti-Fackel-Schriften, 30 Jahre hindurch, besonders aber die Flut der Leserbriefe, welche Kraus selber (unter dem jetzigen Buchtitel!) zu veröffentlichen angedroht hatte; es kam seiner satirischen Absicht aber der Erste Weltkrieg dazwischen.

Als sehr alter Kraus-Kenner muß man nach der Lektüre gestehen, manches noch nicht gewußt zu haben, was hier dokumentarisch zu Buche steht. Aber auch der ständige Kommentar von Martina Büke ist fast immer absolut zutreffend. Die erstaunliche Leistung einer einunddreißigj ährigen Germanistin.

ZEITGENOSSEN DER „FACKEL". Von Martina Büke. Verlag Locker Wien/München 1981. 328 Seiten. öS 298.-.

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