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Künstler-wohnungen

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(Historisches Museum der Stadt Wien Karlsplatz; bis 20. Jänner 1991) Neben den berühmten Wohnungsinterieurs von Franz Grill-parzer und Adolf Loos im Original zeigt diese Dokumentation Wohnstätten von Künstlern aus den Jah-ren 1830 bis 1930, die auch als Orte der Selbstdarstellung genützt werden. Das reicht von der heiteren Leichtigkeit biedermeierlichen Wohnglücks bei Jakob Alt, über das stilprägende Gesamtkunstwerk des Luxuströdels von Hans Makart, die gläserne Badewanne Otto Wagners und Jugendstil-Künstlerkolonien bis zu Stefan Zweigs Arbeitsburg, Arthur Schnitzlers Spitals-wohnung (samt Refugium fürs Tete ä tete) und Peter Altenbergs Ansichtskarten von der großen Welt und von den kleinen Mädchen.

Robert Musil pflegte seine Charaktere gern erst aus ihrer Umgebung zu entwickeln, Komponisten wie Richard Strauss oder Franz Lehär posieren in der inspirierenden Opulenz ihrer Wohnweiten, bis Architekturkünstler wie Oskar Strnad, Josef Frank E. A. Plischke die Eleganz kahlerer Wände und beweglicherer Möbel dekretierten.

Wohnkunst als Manifestation des Zeitgeistes und der Kulturgeschichte einer Stadt, ein unerschöpfliches Thema, in das man sich, nie unberührt davon, auch im interessanten Katalog vertiefen kann.

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