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(Salzburger Festspiele; örche-sterkonzerte) Ein spektakuläres Orchesterkonzert der Salzburger Festspiele: Herbert von Karajan führte mit den Berliner Philharmonikern alle vier Brahms-Sym-phonien auf und zeigte erneut, wie man tiefe Empfindung mit gleißender Bravour eins werden lassen kann.

James Levine sorgte mit den Wiener Philharmonikern für eine dramatisch aufgeputschte „Siebente" von Gustav Mahler, nachdem sich vorher schon Zubin Mehta mit dem Israel Philharmonie Orchestra an Mahlers Dritter etwas weniger erfolgreich versucht hatte.

Im ganzefi wirkten die 13 Orchesterkonzerte der Salzburger Festspiele heuer konservativer als sonst. Damit, daß die beiden Abende des ORF-Symphonieorchesters mit der Uraufführung des altersweisen „klangschönen Cellokonzerts" von Ernst Krenek und der konzertanten Aufführung Gottfried von Einems Oper „Dantons Tod" da aus dem Festspieltrott ausbrachen, erfüllten sie bloß ihre Pflicht. Die übrigen Konzerte setzten auf glanzvolle Starnamen wie: Abbado, Muti, Maazel, Sawallisch, Osawa und natürlich auf Karajan - und auf kultivierte Klassikprogramme ohne geistige Zusammenhänge.

Traurig stimmte Salzburg-Besucher, daß gerade Mozart bis auf eine Symphonie und eine Konzertarie heuer fast ausgeklammert blieb, erfreulich war, daß Gustav Mahler ein Spitzenreiter in der Gunst des Publikums war. Aber sonst? Ist den Veranstaltern, die in vergangenen Jahren auf ungewöhnliche Programme mit wenig gespielten Werken setzten und damit Erfolg hatten, der Mut schon wieder geschwunden?

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