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Kunst unter dem Hammer

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,Jiier geschieht nichts... nichts... nichts... man ißt, trinkt und schläft 25 Stunden am Tag“, beklagte sich Giuseppe Verdi über seine Heimatstadt Bussetto. Er tat das in einem Brief, der am 28. Mai im Auktionshaus Sotheby's in London unter den Hammer kam.

Das bedeutendste Manuskript der auf Notenhandschriften, Manuskripte und Briefe spezialisierten Auktion war jedoch nicht diese bei privaten Sammlern sehr begehrte Epistel des großen italienischen Komponisten, sondern die für verschollen gehaltene Partitur der Ouvertüre zu Franz Schuberts Oper ,JFierabras“ mit einem Schätzwert von 200.000 Pfund (rund 4,620.000 Schilling). Nur wenig billiger eingestuft wurde ein eigenhändig geschriebener Kompositionsentwurf Richard Wagners für die Ouvertüre zum „Tannhäuser“. Vom damals erst 17jährigen Frederic Chopin stammte hingegen die nur zwei Seiten lange Komposition „Variationen über Mozarts La ci darem la ma-no'“, die eine echte Rarität darstellt.

Symptomatisch für Leben und Mentalität von Clara Wieck, Richard Wagner und Verdi waren die versteigerten Briefe dieser Künstler. Aus dem Schreiben von Clara Wieck erfährt man, daß sie Robert Schumann heimlich heiraten wollte. In den Wagner-Briefen ist von der Gründung Bayreuths die Rede. Verdi erweist, sich als Geck.

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