7030481-1989_28_12.jpg
Digital In Arbeit

KunsÜialle bis 1995

Werbung
Werbung
Werbung

Nur das finanziell Realisierbare forcieren woUen die Graf- und Tuppy-Nachfolger Wolfgang Schüssel imd Erhard Busek. Sie legten bei einem Informationsgespräch mit den Preisträgem und MitgUedem des Preisgerichtes der ersten Phase des Architektenwettbewerbs fest, daß bis zur Weltausstellung 1995 im Messepalast lediglich eine Kunst-haUe, ein Museum modemer Kunst und ein Kinder-Jugend-Medien-Museum etabUert sein soUen. Ihren

Vorstellungen entsprechend muß entgegen den’ Einsprüchen des Denkmalamtes, die fünfzig zu fünfzig Prozent von Bund und Stadt Wien finanzierte und genutzte Aus-steUungshaUe nicht unbedingt in der Reithalle errichtet werden. Diese, so Busek, könne man zugunsten einer überzeugenden architektonischen Crestaltung preisgeben.

DieMuseumsflächewixddemnach fürs erste ein Drittel des Messepalast-Areals, das sind zwanzigtausend Quadratmeter, betragen. Für die KunsthaUe sind sechstausend Quadratmeter vorgesehen. Die Kosten werden mit 400 Millionen Schilling veranschlagt, müssen allerdings aus privater Hand vorfinanziert werden. Als Baubeginn ist der Herbst 1991 vorsteUbar, weU bis zu diesem Zeitpunkt die Wiener Messe-AG laut kürzUch getroffenem Übereinkommen ausgezogen sein wird.

Das Projekt „Museen Völker und Kulturen“ ist nach wie vor im Raum-und Funktionsprogramm enthalten, kann jedoch erst in einer späteren

Phase in Angriff genommen werden.

Bereits realisiert wird hingegen die Sanierung einer großen Anzard von Wiener Kulturbauten. Die 1987 vom Bundesrat beschlossene „Mu-seumsmilUarde“ hat sich nämUch auf wundersame Weise auf mehr als drei MilUarden Schilling erhöht. Aus dem Stadterhaltungsfonds kommen zusätzlich 196 MilHonen und von der ASFINAG (Autobahn-SchneU-straßenfinanzierungs-AG) 500 MuUonen Schilling, mit denen die Fassaden der Hofburg, des Augartenpalais, des Geymüllerschlößls und des Unteren Belvederes sowie des Palmenhauses in Schönbrunn saniert werden, beziehungsweise der Tief speicher der NationalbibUothek erbaut wird. Auf die Hofburg ent-faUen jedenfalls 126 MUUonen Schilling, auf das Augartenpalais samt Josefsstöckl und Nebengebäude 46 Millionen und auf das Untere Belvedere 20 Milhonen.

Von den „MuseumsmilUarden“ profitieren das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum, das Palais Lobkowitz, das Bundes-mobiUendepot, das Museum für Angewandte Kunst, das Belvedere, die Neue und die Alte Hofburg, das Schloß Schönbrunn, die Albertina und das Technische Museum.

Den Löwenanteil erhalten das Kunst- und das Naturhistorische Museum mit 303 MüUonen beziehungsweise 323MiUionen SchiUing. Sie wurden und werden zum Teil für die Generalsanierung der vernachlässigten beiden Ringstraßen-Prunkbauten verwendet, außerdem für die schon in Betrieb befindliche Cafeteria, einen Lift, die Klimatisierung und diverse Sicheriieitsein-richtungen im Kunsthistorischen

Museum sowie für einen Tiefspeicher, einen Mustersaal, den Dachbodenausbau, die Umgestaltung der Schauräume und Sicherheitseinrichtungen im Naturhistorischen Museum.

Dem Museum für Angewandte Kunst wurden insgesamt 280 MUUonen SchiUing für den Ausbau des Tief speichers imd die Generalüberholung des Hauses in Aussicht ge-steUt und dem Schloß Schönbrunn 110 MilUonen. Damit soUen die Kaiserappartements, die Orangerie und der Barockgarten in Ordnung gebracht werden.

Nicht in dem Betrag enthalten ist der Ausbaudes Tiergartens, denman bis zur WeltaussteUung würdig gestalten möchte. Keine finanziellen Mittel hat man vorläufig für die vollständige Restaurierung der Marchfeld-Schlösser Niederweiden und Schloßhof sowie für das Palmenhaus im Burggarten. Verhandlimgen mit privaten Interessenten sind aUerdii^ im Gange.

Im Frühjahr 1990 wird das 1979 von der Republik erworbene Palais Lobkowitz als Theatermuseum eröffnet. Um 70 MilUonen Schilling vom Dachboden bis zum freskengeschmückten „Eroica“-Saal instandgesetzt, soUen dann in einem der schönsten Wiener Barockpaläste -im frühen 19. Jahrhundert ein Zentrum des Wiener Musiklebens — sowohl die Theatersammlung der NationalbibUothek als auch die des österreichischen Iheatermuseums eine neue Bleibe haben. Wissenschaftsminister Busek möchte in den Räumen auch ein Theatermuseum für Kinder ansiedeln.

Die erste AussteUung wird laut Busek einem der Taufpaten der 1022 gegründeten Theatersammlung gelten, nämlich dem Bühnenbildner, Maler und Graphiker Alfred RoUer. Für 1992 ist die AussteUung „Tanz in Österreich“ vorgesehen und im Rahmen der WeltaussteUung die Schau „Österreich-Ungarn: Interferenzen auf dem Theater“,^:;^;£

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung