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Laien als Mitseelsorger

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Alljährlich Ende Juni steht Osterreichs Kirche im Zeichen der Priesterweihen. Weniger bekannt ist: Fast zugleich erleben auch die am Seminar, für kirchliche Berufe in WienOber- St.-Veit ausgebildeten Pastoralassistent(inn)en (es gibt auch universitär ausgebildete) ihre „Sendungsfeier".

Der für das Seminar zuständige Referent in der Österreichischen Bischofskonfer????nz, der Salzburger Weihbischof Jakob Mayr, betonte jüngst aus diesem Anlaß gegenüber den 27 diesjährigen Absolventen (davon drei Fernkursteilnehmer, die nicht im Seminar wohnten), daß die Kirche „ viel, viel mehr als das, was die Menschen aus ihr machen", sei, und er wünschte den jungen Leuten „gute Augen, um hinter allem Gott zu sehen, gute und echte Freunde und die .Fähigkeit, immer offen zu sein für Gottes Heiligen Geist. "

Diese Sendung ist keine ,;missio canonica". Doch für Hans Ranz, den Ofrektor des Seminars, sind Laien durchaus „Mitseelsorger", die ihre Berufung und Aufgabe erkannt haben. Dazu haben das Selbstverständnis der Laien nach dem II. Vatikanischen Konzil und der Priestermangel beigetragen. Leider ist heuer erstmals die Zahl der Aufnahmen ins Seminar geringer als die Zahl der verfügbaren Plätze, was daran liegen mag, daß fast nur durch „Mundpropaganda"

geworben wird. Die Ausbildung dauert vier Jahre (das dritte Jahr ist ein Pastoralpraktikum in der Heimatdiözese). Schwerpunkte sind Theologie (ohne der universitären Theologie Konkurrenz machen zu wollen), Pädagogik,. Humanwissenschaften und Praxisbezug. Vermittelt wird die Befähigung zum allgemein- pastoralen Dienst, zur außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit und zum außerordentlichen Religionsunterricht. Die dem Seminar angeschlossenene „Lehranstalt für pastorale Berufe" hat das Öffentlichkeitsrecht.

Wichtige Kriterien für die Aufnahme sind: physische und psychische Eignung, vollende- · tes 18. Lebensjahr, abgeschlossene Berufsausbildung oder Matura, kirchlich-christliche Spiritualität, bisherige Mitarbeit . in der Kirche, .EiI�verständnis der Heimatdiözese für die Ausbildung. Bewerber sollten sich an ihre Diözese oder an das Seminar für kirchliche Berufe ( 1130 Wien, Wolfrathplatz 2, Telefon 0222/82 53 70) wenden. Den Aufnahmekandidaten werden Interessentenseminare angeboten. Absolventen können mit einer kirchliche!) Anstellung rechnen. Sie sollen - so Ranz - „reife Persönlichkeiten" sein, die sich „ um Gottes Ehre in der Welt und um das Heil der Menschen" kümmern.

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