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Lebenswerte Großstadt dank i weitreichender Planung

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Linz ist die Industrie-, Handelsund Rulturmetropole von Oberösterreich, dem drittgrößten österreichischen Bundesland. Linz beherbergt heute fast 210.00 Einwohner und reiht sich damit auch in der Rangordnung der größten Städte Österreichs nach Wien und Graz an die dritte Stelle. Trotz einer stürmischen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten - vor 1938 wohnten erst knapp 100.000 Menschen in dieser Stadt - ist Linz dank weitsichtiger Planung und rechtzeitiger Investitionen für seine Bürger lebenswert gebheben.

Schon 1955 erhielt Linz als erste Stadt Österreichs einen Generalverkehrsplan. Ihm ist es zu danken, daß der Verkehr nicht wie in so vielen anderen Großstädten den Ortskern zerstört hat. Dies trotz der Tatsache, daß täglich rund 65.000 Pendler zu ihrem Arbeitsplatz von auswärts nach Linz kommen.

Die Linzer City wird vielmehr Zug um Zug menschengerecht gestaltet. Jüngster Meilenstein auf dem Weg zur menschenfreundlichen Innenstadt ist die Errichtung einer Fußgängerzone in der Hauptgeschäftsstraße, der „Landstraße“, die 1977 eröffnet wurde.

Die Pläne der Linzer Stadtverwaltung sehen für die Zukunft die Belebung einer Kernstadt, die etwa 3,4 Quadratkilometer bedeckt, und den weiteren behutsamen Ausbau eines Netzes von organisch gewachsenen Satelliten vor.

Im Osten, fern der meisten Wohnviertel und doch nahe genug beim Zentrum, hegt der Reichtum von Linz: auf einem etwa 200 Hektar großen Industriegebiet haben sich 100 Betriebe angesiedelt, die mehr als 50.000 Menschen Arbeitsplätze bieten. Insgesamt stehen in der Industrie- und Handelsstadt Linz über 150.000 Arbeitsplätze zur Verfügung.

Die größten Firmen sind das Stahlwerk der VÖEST Alpine AG mit

rund 27.000 Beschäftigten und die Anlagen der Chemie Linz AG, bei der 7500 Menschen arbeiten, und von deren vielfältig erfolgreichen Bemühungen etwa 100 national und international patentierte Produkte Zeugnis ablegen. Die Weltgeltung der Linzer Industrie mag dadurch dokumentiert werden, daß die Chemie Linz AG in etwa 100 Staaten, die VÖEST in 110 Staaten exportiert. Beide großen Linzer Werke liegen - wie sehr viele Industriebetriebe der oberösterreichischen Landeshauptstadt - an der Donau, in unmittelbarer Hafennähe. Der Linzer Donauhafen ist mit einem gesamten jährlichen Umschlag von rund fünf Millionen Tonnen der viertgrößte insgesamt und wird nach der Fertigstellung des Rhein-Main-Donau-Kanals sicherlich eine weitere Belebung erfahren.

Schon frühzeitig, als das Schlagwort vorn Schutz der Umwelt noch nicht in aller Munde war, begannen die Linzer Stadtväter in Zusammenarbeit mit der Industrie einen mittlerweile sehr erfolgreichen Kampf -gegen die Umweltverschmutzung. Als erste Stadt Österreichs installierte Linz bereit im Jahre 1952 eine eigene Abteilung für Umwelthygiene, die ihre Arbeit speziell der Uber-wachung und Reinhaltung der Luft widmet.

Jüngstes Projekt und schon recht weit gediehen ist der Bau einer gigantischen regionalen Abwässerkläranlage, die Investitionen in Milliardenhöhe erfordert. Die Linzer Großindustrie investierte in den letzten Jahren rund eine Milliarde Schilling in Projekte, die dem Umweltschutz dienen. Wie lebenswert die Umwelt für die Linzer Bürger gestaltet wird, mag eine eindrucksvolle Zahl illustrieren: seit 1952 wurden die Grünanlagen im Stadtgebiet auf die achtfache Fläche vergrößert! Heute stehen den Linzern über fünf Millionen Quadratme-

ter Parkanlagen und Grünflächen zur Verfügung. jk

Linz hat einen der höchsten Freizeitwerte aller österreichischen Großstädte.

Dazu trägt nicht nur die herrliche Umgebung dieser Stadt bei.' Die Hügel des Mühlviertels, eines charmant-rauhen Hochlandes, reichen bis in die Stadt, das weltbekannte Salzkammergut ist mit dem Auto in einer halben Stunde zu erreichen.

Auch innerhalb der Stadtgrenzen wurde alles getan, um den Linzern die Freizeitgestaltung so schön und sinnvoll wie möglich zu machen. Neben den weitläufigen Grünanlagen sind es zwei Frei- und vier Hallenbäder, das 22.000 Menschen fassende Stadion und die Sporthalle für 3500 Besucher, ein Reitstadion, eine Kunsteisbahn, zahlreiche Tennisplätze, eine Wasserskischule an der Donau, Möglichkeiten zum Golf und Minigolf, zum Kegeln und Sportschießen, 55 Kinderspielplätze, zehn Jugendspielplätze und 31 Sportplätze, die in erster Linie die Freizeit verschönern helfen. Im Sommer laden das 30 Hektar große Gelände des „Pichlinger-Sees“ und das dreizehn Hektar umfassende Areal des „Ple-schinger-Sees“ in unmittelbarer Stadtnähe viele Tausend Linzer zum Baden ein.

Auch die zahlreichen kulturellen Aktivitäten, die gerade in den letzten Jahren in Linz einen bemerkenswerten Aufschwung erlebten, helfen die Freizeit verschönern.

1974 wurde in Linz mit dem Brucknerhaus, das der berühmte finnische Architekt Heikki Siren plante, ein Kultur-, Kongreß- und Veranstaltungszentrum allerersten Ranges geschaffen. Vieles im Linzer Kulturleben rankt sich, wie auch der Name des neuen Konzerthauses ausdrückt, um den genius loci, Anton Bruckner. Vieles, aber bei weitem nicht alles.

Alljährlich im September geht das internationale Brucknerfest ins Szene, das dem Symphoniker Anton Bruckner zu dem ihm gebührenden Rang verhelfen soll.

Dem Kenner und Kunstfreund ist auch die Neue Galerie der Stadt Linz, das Wolfgang-Gurlitt-Museum, ein

Begriff. Die dort ausgestellte Sammlung von Werken des 19. und 20. Jahrhunderts zählt zu den bedeutendsten in Österreich.

Neben diesen großen Ereignissen und Institutionen, zu denen auch noch die bedeutenden Museen und das Landestheater gezählt werden müssen, ist es eine große Zahl anderer kultureller Aktivitäten, die den Ruf von Linz auch als einer Stadt der Kunst begründeten.

Für eine Stadt, in der ein Adalbert Stifter Bezirksschulinspektor war, bedeutet diese Tradition in erster Linie Verpflichtung. Ihr wurde man in Linz durch einen großzügigen Ausbau des Schulwesens gerecht, der 1966 in der Gründung der Hochschule für Sozial- und Wirtschaffswissenschaften, der heutigen Johan-nes-Kepler-Universität, gipfelte. Sie beherbergt eine sozialwissenschaftliche, eine wirtschafts- und eine rechtswissenschaftliche sowie eine

technisch-naturwissenschaftliche Fakultät, an denen insgesamt nahezu 4000 Studenten inskribiert sind.

Der Bedeutung der Linzer Kunstschule wurde vor einigen Jahren mit der Verleihung des Hochschulranges entsprochen. Das Institut heißt heute „Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung“ und hat erst in jüngerer Zeit mit der Initiative zum „forum metall“ einen vielbachteten Impuls gegeben.

Neben den 121 Pflicht- und höheren Schulen hat sich in Linz eine große Zahl von Akademien, Fachschulen und Instituten herangebildet, von denen viele heute von überregionaler Bedeutung sind.

Für die Betreuung der Kinder vor und während der ersten Schuljahre sorgen 304 Kindergärten, -horte und -krippen, von denen eine große Zahl in den letzten Jahren von der Stadtverwaltung errichtet wurde.

Schließlich soll auch noch die Volkshochschule der Stadt Linz, deren Kurse pro Studienjahr von über 14.000 Menschen besucht werden, nicht unerwähnt bleiben.

Viele Experten bezeichneten die Gesundheitsfürsorge und Krankenpflege in Linz schon als beispielhaft. Die oberösterreichische Landes-

hauptstadt steht als Zentrum der Medizin - wie auch die immer größer werdende Zahl von heilkundlichen Kongressen beweist - in außerordentlich gutem Rufe.

Neun Krankenhäuser halten mehr als 5000 Betten bereit, über die meisten verfügt das Allgemeine Krankenhaus der Stadt Linz. Seine teilweise Erneuerung und fortlaufende Modernisierung sind ein Hauptanliegen der in Linz für die Gesundheitspolitik Verantwortlichen. Jährlich werden hier weit mehr als 20.000 Patienten stationär und rund 40.000 ambulant behandelt. In letzter Zeit ist - als jüngste medizinische Errungenschaft - eine coronarchirurgische Abteilung eingerichtet worden, welche die Durchführung kompliziertester Operationen ermöglicht.

Die Stadt Linz unterstützt die Finanzierung nicht nur des Allgemeinen Krankenhauses mit einem jährlichen Aufwand von fast 100 Millionen Schilling.

So präsentiert sich heute Linz, die „Donaustadt am Alpenrand“ - wer einmal an einem schönen, klaren Tag vom Pöstlingberg aus auf die Stadt gesehen hat, weiß um die Richtigkeit dieses Slogans - als moderne und dynamische, doch freundliche und lebenswerte Großstadt. Als Großstadt mit 15.278 Häusern, mit fast 500 Kilometern öffentlicher Straßen, mit einem monatlichen Energieverbrauch von über 500 Millionen Kilowattstunden.

Viel gäbe es noch über die Metropole des schönen Landes ob der Enns zu berichten, über das rege gesellschaftliche Leben etwa, über die vielen historischen Sehenswürdigkeiten, die moderne, umsichtige Bautätigkeit oder die zahlreichen Ausflugsmöglichkeiten. Am besten ist es, Sie, lieber Leser, schauen sich Linz einmal selbst an! Das städtische Fremdenverkehrsbüro (A-4020 Linz, Altstadt 17) bietet viele Möglichkeiten der Aufenthaltsgestaltung für Linz-Besucher an - eine stimmt sicher auch für Sie! Sie wissen ja: „In Linz begitint's“, was immer der einzelne darunter verstehen mag

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