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Legende vom Golem

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Der hebräische Ausdruck „Golem“ findet sich in Ps 139,16, wo er „formlose Masse“ oder „Embryo“ übersetzt wird. Später wurde unter Golem ein künstlich geschaffener Mensch verstanden.

Im Anschluß an die Uberlieferung von der Erschaffung Adams bildeten sich Sagen von einem sprachlosen, künstlichen Menschen, der kraft des Gottesnamens von Kabbalisten erschaffen wurde. Die eigentliche Golemsage knüpft an die Gestalt des Rabbi Low und sieht in ihm den Schöpfer des Golem. Verschiedene Dichter, insbesondere Gustav Meyrink, haben die Sage des Golem behandelt.

Wiesel läßt den Leser das Legendenhafte und Kabbalistische erleben, indem er die Legende von einem, der es selber erlebt hat, erzählen läßt. Podwal hingegen erzeugt eine kabbalistische Atmosphäre durch die Verwendung von hebräischen Buchstaben in seinen Zeichnungen.

Das Büchlein ist ein Zeugnis für das Vertrauen der Juden in die beschützende Macht Gottes: denn die einzige Aufgabe des Golem war, die Juden vor Verfolgungen zu schützen.

DAS GEHEIMNIS DES GOLEM. Von Ehe Wiesel. Mit Zeichnungen von Mark PodwaL Verlag Herder, Freiburg 1985. 96 Seiten, geb., öS 154,50.

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