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Lehren aus der Schweden-Wahl

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Das war eine Geste, von der sich auch manche sozialistische Politiker hierzulande ein Stückerl abschneiden könnten. Kaum wußte Schwedens Sozialistenchef Olof Palme seinen Wahlsieg bei den Reichstagswahlen vom vorigen Sonntag in der Tasche, streckte er den Verlierern aus dem bürgerlichen Lager die Hand zur Zusammenarbeit entgegen.

Schließlich steckt Schweden in einer schweren Wirtschaftskrise, deren Bewältigung — und so sieht es offensichtlich auch Palme — nur auf der Basis eines breiten parteipolitischen Konsenses angegangen werden kann.

Noch etwas fällt beim schwedischen Wahlergebnis auf: Daß im bürgerlichen Lager einzig jene Partei von den Wählern gestärkt wurde, die konsequente Alternativen zur sozialistischen Politik präsentierte und sich gegen eine weitere Ubersättigung des Wohlfahrtsstaates stellte.

Ob das mit einem Erstarken der antisozialistischen Bewegung zu tun hat? Eher nicht: Aber jene bürgerlichen Parteien scheinen mit dem verstärkten Zulauf der Wähler rechnen zu können, die in Zeiten wie diesen mit der Wahrheit herausrücken, keine Beschönigungen betreiben und echte Alternativen zur Krisenbewältigung aufzeigen.

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