Hans Peter Doskozil: Retter und Gendarm
Greifbare Sozial- und kantige Sicherheitspolitik: Mit diesem Rezept hat Hans Peter Doskozil im Burgenland gewonnen. Was Wien und die Bundes-SPÖ (nicht) von ihm lernen können.
Greifbare Sozial- und kantige Sicherheitspolitik: Mit diesem Rezept hat Hans Peter Doskozil im Burgenland gewonnen. Was Wien und die Bundes-SPÖ (nicht) von ihm lernen können.
Hans Peter Doskozil ist abgehoben. So hoch, wie er es selbst nie für möglich gehalten hätte. „Ich kann diesen Tag gar nicht fassen“, meinte er vergangenen Sonntag im rauen Flüsterton, nachdem seine „Liste Doskozil“ – die „SPÖ Burgenland“ stand nur verschämt im Untertitel – bei der Landtagswahl die absolute Mandatsmehrheit errungen hatte. „Wir haben ein ganz starkes Lebenszeichen der Sozialdemokratie gesetzt“, ergänzte er. „Aber wir dürfen jetzt nicht größenwahnsinnig werden.“ Das wird schwer werden für den gelernten Polizisten, studierten Juristen, Ex-Verteidigungsminister und nunmehrigen Landeshauptmann. Denn angesichts chronischer roter Misserfolge macht sein triumphaler Erfolg vielen – und zuvorderst wohl ihm selbst – Appetit auf mehr. Nicht auszuschließen, dass Doskozil trotz anderslautender Beteuerungen nach geschlagener Wien-Wahl doch noch als Kanzlerkandidat in die Löwelstraße wechselt und dort Pamela Rendi-Wagner von ihrer selbst gewählten Geiselhaft durch wohlmeinende Genossen befreit.
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