Letzte Ausfahrt Kabul
Nach dem Abzug aus Afghanistan muss Bilanz im „Krieg gegen den Terror“ gezogen werden. Der endet dieser Tage in einem Kniefall des Westens und in vollendeter Planlosigkeit, was die Flüchtlinge betrifft.
Nach dem Abzug aus Afghanistan muss Bilanz im „Krieg gegen den Terror“ gezogen werden. Der endet dieser Tage in einem Kniefall des Westens und in vollendeter Planlosigkeit, was die Flüchtlinge betrifft.
Ein Organismus, hat Sigmund Freud einmal gemeint, entwickelt sich oft im „Zauderrhythmus“, zwei Schritte vorwärts, einen zurück. Nun gibt es auch soziale Organismen – Gesellschaften, die sich in so einem Zauderrhythmus bewegen – nur extremer: ein Schritt vor, zwei Schritte zurück. So ist es mit Afghanistan. Gerade in den vergangenen Tagen verstärkt sich der Eindruck, dass hier seit Jahrzehnten viele Millionen Menschen Versuchskaninchen in politischen Feldversuchen der einen oder anderen Art sind. Von der Stammesgesellschaft in den Kommunismus, von der Fremdherrschaft in den Bürgerkrieg, danach in eine Taliban-Diktatur, dann zu Versatzstücken einer Demokratie und wieder zurück unter die Scharia.
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