ÖVP-Debakel: Nach dem Platzen der Blase

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Die Aufarbeitung des ÖVP-Debakels muss mehr sein, als Gegen-Narrative einer Verschwörung wider die Türkisen in die Welt zu setzen. Das Zeitfenster für eine politische Neuaufstellung ist schmal.

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Die Aufarbeitung des ÖVP-Debakels muss mehr sein, als Gegen-Narrative einer Verschwörung wider die Türkisen in die Welt zu setzen. Das Zeitfenster für eine politische Neuaufstellung ist schmal.

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Nun sind nach den Aufregungen, die zum Rücktritt von Sebastian Kurz als Bundeskanzler geführt haben, einige Wochen ins Land gezogen. Und die Mühen der Ebene, sprich der Aufarbeitung der Geschehnisse und der Lehren daraus, haben längst begonnen. Ein essenzielles Zeitfenster, denn es geht um nichts weniger als darum, das Land und die Politik neu aufzustellen. Zumindest wäre das wünschenswert.

Dass das Zeitfenster auch zu Gegen-Narrativen genutzt wird, mag ebenfalls nicht überraschen: Nachdem das bekanntgewordene Agieren der Kurz-ÖVP flächendeckend scharf kritisch bis empört bewertet wurde, sieht man nun Versuche, feindliche Mächte hinter den Chat-Enthüllungen zu identifizieren. Besonders tut sich da Richard Schmitt, seit langem eine Rabiatperle des heimischen Boulevard-Journalismus, hervor. In seinem jungen Online-Medium Exxpress, dessen Mitgründerin Eva Schütz einst dem Kabinett des türkisen Finanzministers Hartwig Löger angehörte, sucht Schmitt seit Monaten nachzuweisen, dass das Ibiza-Video ein Komplott gegen Heinz-Christian Strache war. Quasi analog entwirft er nun eine Verschwörung von Justiz und linken Medien gegen Sebastian Kurz, indem er etwa die räumliche Nähe der Wohnungen eines ermittelnden Staatsanwaltes und des Falter-Chefredakteurs ins Treffen führt.

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