
VP-FP Koalition in Niederösterreich: Frage der Demokratie
Die Geschichte sollte lehren, was mit bürgerlichen Parteien geschehen kann, wenn sie sich mit Rechts-außen-Kräften ins Bett legen. Anmerkungen zur ÖVP-FPÖ-Koalition in Niederösterreich.
Die Geschichte sollte lehren, was mit bürgerlichen Parteien geschehen kann, wenn sie sich mit Rechts-außen-Kräften ins Bett legen. Anmerkungen zur ÖVP-FPÖ-Koalition in Niederösterreich.
Am 23. März des Jahres 1933 beschloss der Deutsche Reichstag das sogenannte Ermächtigungsgesetz, mit dem in Deutschland die Demokratie abgeschafft und den Nationalsozialisten der Freibrief ausgestellt wurde, mit dem sie weit mehr als ihr Land ins Unglück stürzten und den Völkermord an den Juden beginnen konnten. Dem Ermächtigungsgesetz stimmten auch die Vorgängerparteien der heutigen CDU und der CSU zu.
90 Jahre später ist zwar keine Rede davon, dass ähnliche Verhältnisse wie 1933 herrschen; aber der Staatsterror, der sich damals – vom Parlament abgesegnet – den Weg bahnte, hat eine Vorgeschichte, die auch aktuell alle Alarmglocken läuten lässt.
Der Historiker Christian Jostmann wies bereits im Präsidentschaftswahlkampf 2016, als ein gewisser Norbert Hofer im bürgerlichen Lager auf Stimmenfang ging, in der FURCHE darauf hin, dass die Anhänger einer „Konservativen Revolution“ seinerzeit den rasanten Aufstieg der Nationalsozialisten mitermöglicht haben. Jostmann zeigte das „zwiespältige Paradox“ auf, wie eben jene Konservativen zum Steigbügelhalter der Diktatur wurden, dass sie also „ganz anderen Kräften den Boden bereiten, die sich ihrer nach getaner Arbeit entledigen“.
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