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Wenn es keinen Bischof gibt...

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In den Ländern jenseits des Eisernen Vorhangs drängt die dort herrschende kirchliche Situation sehr stark auf eine Neuregelung in bezug auf das Recht zur Spendung der heiligen Firmung. In den sechs riesigen böhmischen Diözesen mit ihren rund acht Millionen Katholiken gibt es derzeit überhaupt keinen Bischof, der die Firmung spenden darf. (Denn der einzige noch vorhandene Weihbischof lebt als Pfarrer in einem kleinen mährischen Dorf.) Letztes Jahr fuhr einer der drei noch amtierenden slowakischen Bischöfe in die böhmischen Diözesen, um die Firmung zu spenden. Er hätte ein Jahr lang umherreisen müssen, um allen vorhandenen Firmlingen die heilige Firmung spenden zu können. Wieviel leichter wäre die Situation, wieviel mehr Katholiken könnten die heilige Firmung, empfangen, wenn schon die Pfarrer das Recht zu deren

Spendung hätten! Die heilige Firmung könnte in diesen Ländern auch unauffälliger gespendet werden, was so manche veranlassen würde, ihr doch nicht fern zu bleiben.

So drängen viele Notwendigkeiten, sowohl in der freien Welt wie auch in der unfreien, auf eine Reform der Spendung der Firmung hin. Gewiß, mancher, besonders in Wien, würde traurig sein, wenn die charakteristischen Firmungsfiaker mit ihrem Schmuck aus dem pfingstlichen Straßenbild verschwinden würden. Vielleicht würde auch die Konsumation im Prater an diesen Tagen nicht so hoch sein, wie sie es jetzt sein dürfte. Aber dies sind doch nur irdische Überlegungen. Sie sollen nicht davon abhalten, die Spendung der heiligen Firmung in jenen Rahmen zu stellen, der dieses großen Sakramentes würdig

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