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Leo Perutz

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(Österreichische Nationalbibliothek; bis 30. März) Als Autor von „St. Petri Schnee" und „Meister des Jüngsten Tages" war Leo Fe-rutz einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller. Im Niemandsland von Prager Mystik und Kriminalroman, wurde er auch mit Umberto Eco verglichen. Eine Ausstellung aus dem Exilarchiv der Deutschen Bibliothek Frankfurt/ Main dokumentiert Leben und Werk zwischen 1882 und 1957 aus dem Nachlaß. Der Sohn eines jüdischen Fabrikanten aus Prag wurde in Wien zum Versicherungsmathematiker ausgebildet und erfand die „Perutzsche Ausgleichsformel" lange bevor er seinen ersten Roman schrieb.

Der Landsturm-Korporal des Ersten Weltkrieges landete nach seiner Verwundung im Pressequartier und verfaßte bis 1936 vierzehn Romane und Theaterstücke, auch als Zeitungsfortsetzungen. In der Emigration von Tel Aviv machte ihn eine Schaffenskrise finanziell von seinen Brüdern in den USA abhängig.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es ihm trotz seiner neueren literarischen Produktionen nicht mehr, in Österreich Fuß zu fassen -vielleicht auch, weil er sich loyal für belastete Freunde wie Bruno Brehm, Mirko Jelusich und Josef Weinheber einsetzte. Seine Renaissance begann erst nach seinem Tod.

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