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Liebeserklärung an die Natur

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Ein Prachtbuch ist dem Lienzer Gymnasiallehrer und Meisterfotografen Wolfgang Retter und dem Salzburger Journalisten Roland Floimair gelungen. In ihrem Band „Nationalpark Hohe Tauern" ist jedes Bild ein Meisterwerk, das wirklich mehr als 1 .OOOWorte sagt, und jeder Text liefert wertvolle Informationen und ist ein kluges Plädoyer für den Schutz der Natur, „denn die Zeit heilt nicht mehr alle Wunden", wie es im Buch richtig heißt.

Aus der bedrohlichen Natur ist die bedrohte Natur geworden. In Österreich gelten über 100 Pflanzenarten als ausgestorben, 258 als in ihrer Existenz direkt bedroht, weitere 1.300 sind stark, 420 andere potentiell gefährdet. Von den Tieren sind 144 Arten ausgestorben oder ausgerottet, 340 unmittelbar vom Aussterben bedroht, 2.200 akut und 180 potentiellgefährdet.

Es war ein langes und zähes Ringen (vor allem mit der Energiewirtschaft und den Betreibern von Großprojekten im Fremdenverkehr), ehe der Nationalpark Hohe Tauern in seinen heutigen Ausmaßen von etwa 1.800 Quadratkilometern den vollen gesetzlichen Schutz bekam. Erst 1991 schloß sich Tirol den Beschlüssen in Kärnten (1983) und Salzburg (1984) an. Der Bildband ist eine Liebeserklärung an Österreichs Bergwelt, an die Landschaft mit ihrem ewigen Schnee, ihren Felsenklüften, ihren Wildbächen, aber auch an das Leben in dieser Region, an das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen. Zu hoffen ist, daß auch andere Regionen Österreichs bald den besonderen Schutz eines Nationalparks genießen.

NATIONALPARK HOHETAUERN. Den Ursprüngen begegnen. Von Wolfgang Retter (Bilder) und Roland Floimair (Text). Verlag Anton Pustet/Edition Schön & Gut, Salzburg 1992. 168 Seiten, 156 Abbildungen, öS 590,-.

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