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Lob des Wienerwaldes

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In der Hermesvilla im Wiener Lainzer Tiergarten ist bis Februar kommenden Jahres Gelegenheit, gemütliche Spaziergänge zu den einmaligen Aussichtsplätzen rund um Wien und zu deren Vergangenheit zu machen. Dies ermöglicht eine Ausstellung, an der mit gutem Grund auch das Forstamt der Stadt Wien beteiligt ist: Besteht es doch seit dem Jahr 1336, und erließ vermutlich die frühesten Waldordnungen kaiserlicher Jagdgebiete. Ihm ist zu verdanken, daß der Stadt auch auf den Schotterterrassen der Donau die Wälder trotz devastierender Feinde, Köhler, notleidenden Holzsammlern, Industrialisierung und Spekulationsschlägerungen immer wieder durch nachhaltiges Wirtschaften erhalten blieben. Die Wiener waren zu allen Zeiten von der außergewöhnlichen natürlichen Umgebung ihrer Stadt verwöhnt und entwickelten daher früh so etwas wie Landschaftsgefühl und Vergnügen an der Landschaft. Von den „Para-dieses”-Gärtlein auf dem Glacis bis zum für sie geöffneten imperialen Prater und dem Augarten wußten sie alles sehr zu schätzen, auch Tiergarten, Lobau und den endlich geschlossenen Wald- und Wiesengürtel. Sie eroberten sich die Donauschwimmbäder ebenso wie Kahlen- und Leopoldsberg mit Zahnrad- und Drahtseilbahn, hatten Gipfelerlebnisse beim Rodel-und Schisport. Kaum einer vergleichbaren Stadt gelang solcher Umgebungsschutz bis in unsere Zeit.

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