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Lösung fiir die Zukunft

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Wenn der Halley'sche Komet das nächste Mal bei der Erde vorbeischaut, wird er mit Sicherheit ein neues System der Pensions- beziehungsweise Altersvorsorge in unserem Land vorfinden. Etwas über 30 Jahre nach seiner Verabschiedung im Parlament hat das ASVG die Grenzen seiner Finanzierbarkeit erreicht. Wie kann also eine Lösung für die Zukunft aussehen?

In den politischen Parteien reichen die Überlegungen von einer Einheitspension bis zur totalen Eigenvorsorge. Die „Wahrheit“ wird wohl dazwischen liegen und dann so aussehen:

• Eine staatlich garantierte und auch finanzierbare Grundvorsorge;

• darüber eine staatlich geförderte Zusatzversicherung;

• für jene, die es noch besser haben wollen, die private Lebensoder Pensionsversicherung.

1. Staatliche Vorsorge: Es gibt vielerlei Gründe, warum es höchste Zeit für eine tiefgreifende Reform des Pensionssystems ist. Einige davon sind in den beiden Tabellen angeführt.

Unter Beibehaltung des derzeitigen Systems müßten die Aktiven um das Jahr 2000 - also bereits in 14 Jahren - 57,7 Prozent ihres Einkommens, sei es direkt über ihre Beiträge, sei es indirekt über den steuerfinanzierten Staatszuschuß, nur für die dann laufenden Pensionen aufwenden.

2. Betriebliche Vorsorge: Sie stellt eine mögliche Form der Zusatzvorsorge dar. Vereinzelt gibt es bereits die Betriebspension, allerdings ist sie — wie die Industriellenvereinigung kürzlich darlegte - eine „tickende Zeitbombe“. Der Grund liegt in einer äußerst stiefmütterlichen Bewertung betrieblicher Pensionsvorsorgen durch den Staat. Es fehlen zeitgemäße Rahmenbedingungen handels- und steuerrechtlicher Natur.

Mitte der siebziger Jahre waren betriebliche Pensionszusagen zu 100 Prozent durch Rückstellungen gedeckt, 1981 noch zu zwei Drittel. Heute ist für die Hälfte der Zusagen kein Geld da.

3. Private Vorsorge - die „zweite Pension“:

Sie stellt derzeit sicher eine problemfreie Alternative dar, wenngleich auch sie staatlicher Willkür ausgesetzt ist — siehe die Streichung attraktiver Anreize bei der „Salcher-Polizze“. Trotzdem ist eine konstante Aufwärtsentwicklung im privaten Vorsorgebereich gegeben. Offenbar hat jene Zukunft begonnen, die Friedrich Wilhelm Raiffeisen - ein Vorkämpfer der privaten Lebensversicherung- 1887 an die Wand malte: „Man glaubt, die sozialen Verhältnisse allein durch Gesetze regeln und die Mißstände allein durch Gesetze beseitigen zu können. Welch schrecklicher Irrtum das ist, wird die Zukunft lehren.“

Einige Länder sind uns zwar beim Wachstum der Lebensversicherung voraus, aber immerhin verzeichnet auch Osterreich ansehnliche Zuwachsraten.

Die Frage, für wen eine private Vorsorge interessant ist, kann natürlich mit „für jedermann (-frau)“ beantwortet werden. Aufgrund der erwähnten Fakten und Daten kann aber eine Größe hervorgehoben werden, für die Eigenvorsorge nicht nur interessant, sondern fast ein Muß ist. Die Altersgruppe der heute 20- bis 25jährigen.

Gerade Versicherungsgesellschaften sind die ersten, die aufgrund verschiedener Analysen Hauptzielgruppen erkennen und in der Folge adäquate Versicherungen anbieten. Deshalb sind bereits Produkte auf dem Markt, die zum Beispiel sowohl das große Unfallrisiko dieser Altersgruppe abdecken als auch die Vermögens- und Vorsorgemöglichkeiten eines jungen Menschen berücksichtigen und damit die Basis einer gewissen Sicherheit darstellen.

Der Autor ist designierter Vorsitzender des Vorstandes der Raiffeisenversicherung AI.

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