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Luft für Araber-Christen

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Das lateinische Patriarchat von Jerusalem hat erstmals in seiner fast 900jähri-gen Geschichte einen arabischen Patriarchen. Die Ernennung des 54jährigen Michael Sabbah wurde — knapp einen Monat nach Beginn der Revolte der Palästinenser in Israel (siehe Seite 3) — auch als politisches Signal des Papstes gewertet.

Das stimmt insofern, als sich ein arabischer Patriarch in der gegenwärtigen komplexen Lage des Landes besser zurechtfinden wird, als ein italienischer Delegierter des Papstes.

Der Jubel in Palästinenserkreisen über die Entscheidung des Papstes ist verständlich — wenngleich von den etwa 100.000 Katholiken im Bereich der Diözese des lateinischen Patriarchats von Jerusalem (sie umfaßt Israel und Jordanien) nur rund die Hälfte dem lateinischen Ritus angehört.

Der .führenden Minderheit“, wie der melkitische Erzbischof von Jerusalem, Lutfi Laham, die Christen unter den Palästinensern nennt, wollte der Papst mit Sabbahs Ernennung mehr Luft verschaffen. Geht es doch darum, die Massenabwanderung von Christen aus Jerusalem zu stoppen.

Die Ernennung eines einheimischen Patriarchen bedeutet eine enorme moralische Stärkung für palästinensische Christen in einer christenfeindlichen Umwelt.

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