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März 1933

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Im Club-2-Gespräch Staats-Begräbnis“ (15. 3., FS 2) wurde über die Ursachen der Ausschaltung des Parlaments im März 1933 debattiert.

In diesem Zusammenhang sind an den Historiker Anton Staudinger folgende Fragen zu richten:

Stimmt es oder stimmt es nicht, daß die Sozialdemokraten nach den Wahlen vom 24. April 1932 Neuwahlen forderten, weil die Ergebnisse von Landtags- bzw. Gemeinderatswahlen in Wien, Nie- derösterreich, Salzburg, Steiermark und Kärnten gezeigt hatten, daß das am 9. November 1930 gewählte Parlament nicht mehr den Willen des Volkes ausdrückte? Die Nationalsozialisten waren nämlich von einer unbedeutenden Randpartei zu einer Massenpartei geworden.

Wurde diese Forderung nach Nationalratswahlen nicht von Otto Bauer in seinem Artikel über die Wahlen vom 24. April in der Mainummer der Zeitschrift ,J)er Kampf mit der Erklärung verbunden, daß die Partei auch weiterhin jede Beteiligung an einer Koalition ablehne?

Wieso konnte Staudinger dann verneinen, daß die Christlichsozialen im Mai 1932 gezwungen waren, zwischen den Heimwehren und den Nationalsozialisten einen Koalitionspartner zu finden, solange eine Regierung nur mit einer Mehrheit im Parlament möglich war?

Nach Staudingers Ansicht standen die Christlichsozialen den Nationalsozialisten näher als den Sozialdemokraten, und er belegte dies mit einer Aussage des Bundeskanzlers Dollfuß in einem Gespräch mit Hitlers Bevollmächtigtem für Österreich. Diese Aussage wurde wörtlich zitiert. In Anbetracht von Zweifeln an der Authentizität dieser Aussage fehlte die Quellenangabe dafür sehr. Sie sollte nachgebracht werden.

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