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Magische Sterne

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Es ist vorrangig das Phänomen des Privatgelehrtentums, das den Besucher der Ausstellung „Aby M. Warburg - Mnemosyne/Erinnerung” in der Akademie der bildenden Künste in Wien beeindruckt, ja überwältigt, als das Ergebnis lebenslanger Studien Aby M. Warburgs selbst, die in wenigen Stunden sich anzueignen ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit ist. Das immanente Anliegen aber kann aufgrund seiner Komplexität, Individualität und seines hohen geistigen Anspruchs kaum auf Verständnis beim heutigen Ausstellungspublikum stoßen.

Die Ausstellung zeigt in fotografischen Dokumenten die „Bildersammlung zur Geschichte von Sternglaube und Sternkunde” des Kunst- und Kulturwissenschaftlers Aby M. Warburg (1 866-1929). Warburg hatte, wie in einem die-Ausstellung begleitenden umfangreichen Buch nachzulesen ist, als erster Kunsthistoriker die weitreichende Bedeutung astrolo-gisch-kosmologischer Vorstellungen für die Bilderwelt der Renaissance erkannt und der Erforschung ihrer Symbol- und Überlieferungsgeschichte einen Großteil seines Lebens gewidmet.

Die von Warburg selbst für das Hamburger Planetarium bestimmte Sammlung tauchte in Teilen - nach langer Zeit des Verschollenseins -wieder auf und wird nun von der Gruppe daedalus in einem von den „Spurensuchern” Anne und Patrick Poirier entworfenen Raumkonzept mit magischem Zentralraum und vielen Einzelkojen in der Akademie präsentiert. (Bis 13. März)

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