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Man achte mehr auf die Ernährung

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Wir folgen der Anregung eines Lesers, Fragen der Ernährung zu behandeln. Im folgenden werden die Vorteile der Vollwertkost beschrieben, ohne aus dieser Diät einen Kult machen zu wollen.

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Wir folgen der Anregung eines Lesers, Fragen der Ernährung zu behandeln. Im folgenden werden die Vorteile der Vollwertkost beschrieben, ohne aus dieser Diät einen Kult machen zu wollen.

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Wie vielen Menschen ist es eigentlich bewußt, daß durch die Nahrungsaufnahme der wichtigste Grundstein für ihre Gesundheit gelegt wird? Für die meisten bedeutet Essen wohl nicht viel mehr als Lust am Essen. Nur die wenigsten machen sich Gedanken über den Wert und Unwert dessen, was sie zu sich nehmen. Heißt es doch schon bei Nestroy: „Wenn das Volk nur fressen kan', net amol a SöT hat's, nur an Appetit ...”

Wovor die Ärzte immer wieder warnen, das ist die einseitige und falsche Ernährung. Will man nun als Laie wissen, was eigentlich unter „richtiger” Ernährung zu verstehen ist, dann hat man es nicht leicht: Da wird eine Fülle von Ernährungsrezepten angepriesen — mit oft überspitzten Zielsetzungen und verwirrenden Etiketten, wie Makrobiotik, Vegetarismus, Vitaminismus, Hormonismus, usw.

Auch die vielzitierte Vollwertkost hört sich im ersten Moment wie ein Schlagwort an. Doch kommt ihr insofern ein besonderer Stellenwert zu, als für si^ das Biologisch-Natürliche (soweit es das in einer kontaminierten Umwelt überhaupt noch gibt) absoluten Vorrang hat.

Mit der Forderung, daß sowohl dem gesunden als auch dem kranken Organismus vor allem „Vitalstoffe” zugeführt werden sollen — das heißt konkret: Vollkorn, Milchprodukte, naturbelassene öle und Fette, frisches Gemüse und Obst —, stellt sie sich in bewußten Gegensatz zur sogenannten Schondiät, die vorwiegend aus ballaststoff- und vitalstoffarmen Substanzen besteht.

Bei der Erstellung des täglichen Vollwertnahrungsplanes sind vor allem zwei Überlegungen richtungsweisend: Man soll einerseits alles vermeiden, was die Vitalstoffe zerstört (z. B. zerkochen*) bzw. was ihren biologischen Wert vermindert (wie etwa chemische Konservierungsmittel).

Andererseits achte man darauf, daß Ballaststoffe (z. B Kleie) im täglichen Speiseplan nicht fehlen. Dadurch wird nicht nur für einen gut funktionierenden und raschen Verdauungsablauf gesorgt. Auch die Möglichkeit, daß unerwünschte Bakterien auf die Darm-

Schleimhäute einwirken, wird auf ein Mindestmaß reduziert.

Einen interessanten Indikator hiefür liefert die Statistik, derzu-folge in Ländern mit ballastreicher Kost, wie etwa in den afrikanischen Entwicklungsländern, die Zahl der Erkrankungen an Darmkrebs verschwindend gering ist.

In diesem Zusammenhang verdient das Buch „Wie lebe ich gesund” von E. A. Josephson Beachtung, das den gesamten Fragenkomplex von Ernährung upd Gesundheit in einen noch größeren Zusammenhang stellt: Der Verfasser möchte vor allem demonstrieren, daß wesentliche Anweisungen für eine sinnvolle Ernährung bereits in der Bibel (z.B. Genesis 9, Leviticus 11) grundgelegt sind. Beispielsweise widmet Josephson dem biblischen Schweinefleischverbot ein ganzes Kapitel.

Das ist übrigens ein Punkt, der in jüngster Zeit auch die Mediziner beschäftigt hat: In seiner Studie „Schweinefleisch und Gesundheit” (Aurelia Verlag, Baden-Baden) weist der deutsche Arzt H.H. Reckeweg auf die Suto-xine, im Schweinefleisch enthaltene Gift- und Belastungsfaktoren, hin: Fett, Cholesterin, Histamine, Wachstumshormone, schwefelreiche Substanzen und das Grippe-Virus, das in den Schweinelungen übersommert. Er macht sie für eine ganze Reihe von Krankheiten verantwortlich: Fettsucht, Verkalkung, Rheuma, Grippeepidemien.

Natürlich wirft der radikale Verzicht auf Schweinefleisch, wie ihn Reckeweg fordert, sofort die Frage auf, nach welchen Ge-

Sichtspunkten man die Diät umstellen soll. Vom biologischen Standpunkt aus ist ein wichtiges Kriterium für die Reinheit tierischen Fleisches die Dauer der Verdauungszeit. *

Beim Schwein beträgt diese Zeit nicht einmal vier, beim Schaf hingegen zirka 30 Stunden. Je länger das Tier wiederkäut, umso besser werden die Nahrungsstoffe entgiftet.

Daher ist also das Fleisch von Wiederkäuern (Schaf, Ziege, Rind, Reh, Hirsch) besonders zu empfehlen. Auch beim Geflügel (z. B. Huhn) sorgt ein spezifischer Verdauungsapparat sowie die Haut als Ausscheidungsorgan (daher sollte man sie nicht essen) für eine weitgehende Entgiftung.

Hingegen sind eher zu meiden: Hase und Kaninchen (sehr geringe Verdauungszeit), ganz junge Kälber (die noch nicht wiederkäuen können und deren Fleisch einen hohen Gehalt an Wachstumshormonen aufweist), Meerestiere ohne Schuppen (Aal, Shrimps, Krebs), Innereien.

Was heute an Nahrungsmitteln angeboten wird, das sind nicht unbedingt „Lebens-Mittel”, vor allem dann nicht, wenn ihnen, wie z.B. bei ausgemahlenem Mehl, die lebensspendende Substanz entzogen wurde.

Natürlich führt dies in letzter Konsequenz zu allgemeiner Energielosigkeit, die man dadurch zu kompensieren sucht, daß man in verstärktem Maße zu Genuß- und Aufputschmitteln greift, wie Schokolade, Alkohol, Kaffee und Zigaretten.

Ein wichtiger ernährungswissenschaftlicher Aspekt wurde von Jarvis in „Folk Medicine” dargestellt: Ernährung wird dann einseitig, wenn man zu wenig auf das Ausbalancieren zwischen Basischem (Kartoffel, Mais, Buchweizen, Milchsäure, Mandel) und Saurem (Fleisch, Eier, Käse, Zuk-ker, der zwar süß schmeckt, aber für den Körper sauer wirkt) achtet. Ein weiteres Manko des täglichen Speiseplans liegt in folgendem: Er enthält zu wenig an Vorvergorenem (Sauerteigbrot, Schafkäse, in Milchsäure eingelegtes Obst und Gemüse), das besonders bekömmlich ist. So erscheint der Weg zu einer sinnvollen Ernährung oftmals beschwerlich. Um ihn konsequent zu gehen, bedarf es echter Besinnung auf die primären Grundlagen der menschlichen Nahrung, auf das, was als unverdorben und biologisch wertvoll angesehen werden kann. Dabei darf man jedoch nicht in den Fehler verfallen, aus der Ernährung einen neuen Kult oder eine Art Ersatzreligion zu machen.

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