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Manager der Zukunft

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In wirtschaftlich schwierigen Zeiten steigen die Anforderungen an die Führungskräfte. Der folgende Beitrag weist auf jene Fragen hin, denen Manager in Zukunft Aufmerksamkeit widmen sollten.

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In wirtschaftlich schwierigen Zeiten steigen die Anforderungen an die Führungskräfte. Der folgende Beitrag weist auf jene Fragen hin, denen Manager in Zukunft Aufmerksamkeit widmen sollten.

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Ein Anforderungsprofil für Führungskräfte ist an den zukünftigen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen und Gegebenheiten zu Orientieren. Der Unternehmer und Manager ist in diesem Prozeß sowohl Gestalter und Träger (politische Aufgabe) des ökonomisch-gesellschaftlichen Geschehens als auch selbst unmittelbar davon beeinflußt und abhängig.

Die Rahmenbedingungen für das Handeln von Managern haben sich im letzten Jahrzehnt drama-

tisch verändert: Verlangsamung des Wirtschaftswachstums, Internationalisierung des Wettbewerbes, gewaltige Kostensteigerungen (z.B. Energie), Rückgang des Eigenkapitalanteils, Änderungen in den Ziel- und Wertvorstellungen betreffend Wirtschaftsführung und -Wachstum, insbesondere bei der Jugend.

Daraus können Folgerungen abgeleitet werden, die das Profil der Führungskräfte in der Zukunft nachhaltig verändern:

• Die Organisationsstruktur der Unternehmen sollte zum Abbau von starren, nur auf die Verwaltung des Unternehmensgeschehens orientierten Organisationsmustern führen und Rahmenbedingungen schaffen, die Flexibilität, Innovation und Anpassung an neue Umwelt- und Marktbedingungen innerhalb kurzer Frist ermöglichen.

Die überkommenen Formen der hierarchischen Organisation sind dafür nicht mehr ausreichend und in wesentlichen Punkten zu verbessern.

Das wachsende Angebot an qualifizierten und fachlich-theoretisch gut ausgebildeten Menschen sowie die kritische Einstei-Bereich nicht fernhalten. Ansonsten müßte er sich - leider zu Recht! - gefallen lassen, daß Gesellschaftspolitik einen Aufgabenbereich darstellt, den er anderen überläßt.

Die wirtschaftspolitischen, gesellschaftspolitischen und kulturellen Entwicklungen werden weltweit und auch hierzulande den unternehmerischen Handlungsspielraum im traditionellen Sinn weiter einengen. Ob jedoch diese Entwicklungen vorwiegend als Bedrohungen oder als Chancen zu qualifizieren sind, liegt zu einem Gutteil an den Führungskräften selbst.

Die Beherrschung der Instrumente und Techniken neuzeitlicher Unternehmensführung sind zur erfolgreichen Bewältigung der künftigen Aufgaben durch das Management notwendig, jedoch keine hinreichenden Voraussetzungen. Die politischen und emotionalen Aspekte der Führungstätigkeit sind von ebensolcher Bedeutung wie die Fähigkeiten der Führungskräfte, die Entwicklungen der Marktgegebenheiten und die gesellschaftlichen Prozesse innerhalb und außerhalb der eigenen Unternehmen zu reflektieren und ihr eigenes Handeln daran zu orientieren.

Auszug aus einem Vortrag, den Dr. Maximilian Fink. Vorstandsmitglied der Wiener Allianz und ehemals Leiter des Hernstein-Insti- tuts, bei der Osterreichtagung 1981 des Wirtschaftsforums der Führungskräfte gehalten hat.

lung vieler Mitarbeiter gegenüber autoritär-patriarchalischem Führungsverhalten der Unternehmer und Manager sollten zu mehr Dezentralisierung und der Schaffung kleiner, überschaubarer Unternehmenseinheiten (Profit-Centers) führen.

• Mitbestimmung sollte als Chance gesehen werden: Derzeit gibt es kaum Alternativen zu den vorwiegend bürokratischen Formen der Mitbestimmung aus der Sicht der Gewerkschaften. Hier können unternehmerische Initiativen im Sinne einer dynamischen, fortschrittlichen Entwicklung der Organisationen eine innerbetriebliche Kooperation fördern. Vom Unternehmer und Manager wird erwartet, daß er neben den technischen, finanziellen und marktorientierten Gestaltungsaufgaben auch im Bereich des Zu- sammenarbeitens der Menschen im Unternehmen Impulse setzt und als Innovator tätig wird.

• Unterschiedliche Auffassungen in vielen Dimensionen des Unternehmensgeschehens, die nicht nur die klassischen Gegensätze von Arbeitgebern und Arbeitnehmern umfassen, verlangen vom Manager Kenntnisse und Fähigkeiten zur Bewältigung von Konflikten.

• Die Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit erfordert Führungskräfte mit internationalem Format (sprachliche Fähigkeiten, Kenntnisse über bilaterale und multilaterale Wirtschaftsbeziehungen …). Ein großes Maß an Mobilität des österreichischen Managements — insbesondere der Nachwuchskader - ist im Hinblick auf die Intensivierung des Exportgeschäftes unabdingbar!

• Die Verantwortung des Managements geht über die betriebswirtschaftliche Dimension von Wachstum, Rentabilität und Gewinnerzielung hinaus. Der Unternehmer und Manager kann und darf sich von seinen Aufgaben vor allem im gesellschaftspolitischen

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