7025923-1989_11_23.jpg
Digital In Arbeit

Meeresnymphe & Alpenkaryatide

Werbung
Werbung
Werbung

(Graphische Sammlung Albertina, Wien 1., Augustinerstraße 1; bis 30. April) Was Maria Lassnig anfängt, das macht sie ganz: wenn sie Landschaft malt, so verwächst sie mit dieser, sie selbst wird Landschaft. Aus ihrem Körper wachsen Hügel und Bäume, ihr Körper verdichtet sich zur „Verzweiflung am Roten Meer“ oder zur „Windsbraut“.

Viele der ausgestellten Arbeiten sind als „Reiseaquarelle“ im Mittelmeerraum und in der Kärntner Heimat der Künstlerin entstanden. In ihrer sanften und lichterfüllten Farbigkeit scheinen sie leichter zugänglich als die Ölbilder. Und doch dasselbe künstlerische Anliegen, dieselbe Selbstentäußerung in diesen skizzenhaften Arbeiten wie in den vielschichtig ausgearbeiteten Gemälden.

Was Maria Lassnig „Uber das Malen von Körpergefühlen“ im Jahr 1982 sagte, gilt auch heute für ihre Landschaftsaquarelle: „Die Stirne bekommt eine Gedankenfarbe, die Nase eine Geruchsfarbe, Rücken, Arme und Beine Fleischdeckenfarbe; es gibt Schmerzfarben und Qualfarben, Nervenstrangfarben, Druck- und Völlefarben, Streck- und Preß- farben, Höhlungs- und Wölbungsfarben, Quetsch- und Brandfarben, Todes- und Verwesungsfarben, Krebsangstfarben - das sind Wirklichkeitsfarben.“

Maria Lassnig kümmert sich nicht um ihre eitle Kollegenschaft - Maria Lassnig ist die Größte.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung