6973278-1985_38_09.jpg
Digital In Arbeit

Mehr als nur Markterfolg

19451960198020002020

Das Aufspüren neuer Märkte und rationelles Vorgehen sind nicht mehr die zentralen Ziele mittelständischer Unternehmen, wurde in einer Studie in der BRD festgestellt.

19451960198020002020

Das Aufspüren neuer Märkte und rationelles Vorgehen sind nicht mehr die zentralen Ziele mittelständischer Unternehmen, wurde in einer Studie in der BRD festgestellt.

Werbung
Werbung
Werbung

Die Verbesserung der Marktstellung stand für mittelständische Betriebe lange Zeit im Vordergrund der Überlegungen zur Unternehmensführung. Sie sollte das Uberleben des Betriebes am Markt garantieren.

In den letzten Jahren haben jedoch immer mehr Unternehmen erkannt, daß diese Strategie zu kurz greift und daher durch ein stärker zielgerichtetes grundsätzliches Nachdenken über die Zukunft der Firma erweitert werden muß.

Nach solchen ökonomischen wie nichtökonomischen Grundsätzen, Leitlinien, Einstellungen, Uberzeugungen und Werthaltungen, die das Handeln eines Unternehmens bestimmen, hat jetzt die Industrie- und Handelskammer in Koblenz (BRD) „gefahndet“.

Dazu befragte sie 192 mittelständische Unternehmen. Knapp zwei Drittel davon zählten zum Produzierenden Gewerbe, ein Drittel umfaßte Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Die Ergebnisse im einzelnen: Bei 31 Prozent der Betriebe gab es eine solche „Unternehmensphilosophie“ erst seit fünf oder weniger Jahren. Bei 54 Prozent bestand sie seit fünf bis 30 Jahren, bei 15 Prozent sogar seit über 30 Jahren.

Entwickelt wurde die Unternehmensphilosophie in der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle (79 Prozent) ausschließlich von der Unternehmensleitung. Bei jedem fünften Betrieb wurde sie in Zusammenarbeit mit Unternehmensberatern entwickelt.

Neun von zehn Unternehmen bestätigen, daß ihre Richtschnur des Handelns Anpassung an neue Gegebenheiten vorsieht. Bei zwei von drei Unternehmen wurden die Führungsgrundsätze in den vergangenen Jahren gründlich überarbeitet.

Die Unternehmen bezwecken vor allem dreierlei:

• Erhaltung des Betriebes (19 Prozent der Nennungen);

• Sicherung der Arbeitsplätze (13 Prozent der Angaben);

• Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung (10 Prozent).

Zur Erreichung dieser Ziele nutzen die von der Industrie- und Handelskammer befragten Unternehmen prinzipiell zwei Ansatzpunkte:

• einen kooperativen Führungsstil und

# ein optimales Marketing-Konzept.

Verantwortungsbewußtsein wecken und Verantwortung delegieren ist dabei die mit Abstand am häufigsten genannte Maßnahme zur Verwirklichung dieser Grundsätze. Es folgen die Instrumente Motivation, Ausbildung und Förderung der Mitarbeiter sowie gutes Betriebsklima.

Jedes zehnte Unternehmen sieht in einem vorzüglichen Kundenservice die Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg.

Bei fast jedem vierten Unternehmen sind Produkt, Qualität bzw. hoher technischer Standard Gegenstand der Unternehmensphilosophie.

Einige Unternehmen wollen ihre Ziele durch Spezialisierung erreichen, andere durch Flexibilität im Angebot.

Das neue Selbstbewußtsein läßt sich auch an zusätzlichen Bemerkungen ablesen, die einzelne Unternehmen ihrem Fragebogen beigefügt haben:

„Gegenüber dem Kunden gilt der Grundsatz: Wir sind nicht die büligsten, bemühen uns aber, besonders gut zu sein.“

Aus dem „Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft“ (Nr. 37), Köln.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung