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Mehr Brot essen

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In unserer Zeit erhielt die jahrtausendealte Wertschätzung des „täglichen Brotes“ eine glänzende und unerwartete Bestätigung durch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. Nach zahlreichen, auf Weltebene durchgeführten Ernährungsforschungen ergab sich eindeutig, daß bei jenen Völkern, deren Ernährung vorwiegend auf Getreideprodukten beruht, Herz- und Kreislauferkrankungen verhältnismäßig selten sind.

In den vergangenen Jahrzehnten nahm der Brotverzehr ständig ab. Gleichzeitig stieg der Verbrauch von Fett, Zucker und einer Reihe von Genußmitteln. Bedeutende Ernährungsforscher sehen hier einen Zusammenhang mit der bedrohlichen Zunahme von Herz- und Gefäßerkrankungen.

Um das Jahr 1800 betrug der jährliche Verzehr rund 300 Kilo Brot, dafür aber nur etwa zehn Kilo Fett und 15 Kilo Fleisch. Um das Jahr 1900 waren es nur mehr 200 Kilo Brot und Getreideprodukte, dafür jedoch 25 Kilo Fett und etwa 55 Kilo Fleisch. 1983 verbraucht der Durchschnittsösterreicher sogar schon 87 Kilo Fleisch und 33 Kilo Fett. Das Verhältnis von Brotauflage und Brot hat sich vielfach umgekehrt.

Im Getreide und dem daraus erzeugten Brot finden sich jene

Wirkstoffe, die zu einer Senkung überhöhter Cholesterinwerte im Blut beitragen, wodurch eine Entlastung des Herz-Kreislauf-Systems erreicht wird.

Von den unseren Körper aufbauenden Stoffen spielt der Sauerstoff eine besondere Rolle. Er ist für die Leistung aller Organe wichtig. Körperwärme und Bewegungsenergie hängen von der Sauerstoffverwertung ab. Dabei unterstützen zahlreiche nahrungseigene Wirkstoffe die Vorgänge der Zellatmung.

Unter den Störungen, denen man durch regelmäßige Zufuhr von Getreideprodukten wirksam zu begegnen vermag, sind zunächst die weitverbreiteten Zahnerkrankungen zu nennen. Neueste Untersuchungen ergaben, daß Brot mit Butter und Käse die günstigste Wirkung auf die Zahngesundheit ausübt.

Schließlich ist auch vom Standpunkt der Welternährung Getreide von besonderer Bedeutung. Eine ausreichende Ernährung der ständig zunehmenden Erdbevölkerung kann nur dann gewährleistet werden, wenn die Bewohner der Entwicklungsländer ihren eigenen Boden mittels neuzeitlicher Verfahren bebauen, pflegen und abernten. Getreide ist und bleibt die Grundlage.

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