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Meinhard von Tyrol

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Nach dem Zusammenbruch der Stauferherrschaft, als im Osten Ottokar von Böhmen seine Macht erweiterte und festigte, trat Meinhard IV. (IL), Graf von Görz, ins Licht der Geschichte. Im Streit mit dem Papsttum stets ein treuer Anhänger der Staufer, mehrmals gebannt und auch im Bann gestorben, war er, der Stiefvater Konradins, ein entschiedener Verfechter der Reichsidee. Er vereinigte die durch Erbschaft und kluge Familienpolitik erworbenen tirolerischen Gebiete zu einem unabhängigen Reichslehen, dessen politische Konturen bis 1918 Geltung hatten.

Fanny Wibmer-Pedit rückt vor allem die wirtschaftlichen Leistungen Meinhards in den Vordergrund - zu Recht, denn die nachhaltige Stabilität in seinem Herrschaftsbereich beruhte in erster Linie auf seiner geschickten Finanzpolitik. Die weitgehende Befreiung von der grundherrlichen Gerichtsbarkeit, ausgedehnter Geld- und Warenhandel, gute Beziehungen zu italienischen Bankhäusern und die Vereinheitlichung des Tiroler Zollwesens waren entscheidende Errungenschaften. Die Autorin verklärt nicht, sondern zeichnet Geschichte aus den Quellen nach. Der Roman gibt einen fesselnden und informativen Einblick in die Entstehungsgeschichte Österreichs.

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