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Messiaen & Co
Schon die erste Woche von Claudio Abbados Festival „Wien modern" hatte eine Reihe Trümpfe zu bieten. Attraktionen wie die „Turangalila"-Sy mphonie von Oli vier Messiaen, die den Großen Konzerthaussaal bis auf den letzten Platz füllte. Ein Werkkoloß voll mystischer Ideen, der indische Riten der Liebe und des Todes zu einem Klangkosmos verdichtet und wie ein Kommentar zu Gustav Mahlers VIII. Symphonie wirkt. Pinchas Steinberg, das Damenduo Yvonne und Jeanne Loriod an Klavier und am elektrischen Ondes-Martenot und des ORF-Symphonieorchester bewiesen, wie Neue Musik zu einem rauschhaften Klangtheater der Schönheit gesteigert werden kann.
Den zweiten Höhepunkt bescherte Claudio Abbado mit dem exzellenten neuen Anton-Webern-Ensemble (aus Musikern des Mahler-Jugendorchesters): Drei Uraufführungen - Beat Furrers „Face de la Chaleur", György Kurtags „Samuel Beckett/What ist The Word?" und Wolfgang Rihms „Bildlos-weglos" - zeigten eine Klangästhetik, um die sich gerade Abbado besonders bemüht: Feinglie-drige, fragile Musik, die ihre Spannungen aus Strukturenspielen, Klangfarbenveränderungen und sparsamsten Gesten bezieht. Musik als intellektuelles Spiel - „Kopfmusik" für sehr konzentrierte Hörer.
„Wien modern" 1991 scheint schon in der ersten Woche frühere Besucherrekorde zu schlagen. Neun Konzerte, in deren Mittelpunkt Olivier Messiaen, Roman Haubenstock-Ramati, Alfred Schnittke, Harrison Birtwistle und der junge Österreicher Christian Ofenbauer, zeigten in kluger Programmierung das geistige Spannungsfeld zwischen Wiener Schule, Luigi Nono und der Gegenwart.
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