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Milliarden für Ökologie

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Moderne Flugzeuge brauchen weniger Treibstoff und produzieren weniger Schadstoffe und weniger Lärm. Besonders große Fortschritte sind in den letzten Jahren in der Triebwerktechnik erzielt worden. Die Swissair beispielsweise konnte nach eigenen Angaben in den letzten zwanzig Jahren ihren Treibstoffverbrauch pro 100 Passagierkilometer halbieren: Bei einer realistisch angenommenen durchschnittlichen Auslastung aller Swissair-Flüge von 63 Prozent werden heute statt über elf nur noch fünf Liter Kerosin für den Transport eines Passagiers über 100 Kilometer verbraucht. Bei voller Auslastung ist der Verbrauch pro Passagier deutlich geringer. Die Schadstoffemissionen konnten drastisch gesenkt werden. Dies ist mit ein Grund, weshalb der Luftverkehr im Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln verhältnismäßig wenig zur Luftverschmutzung beiträgt.

Die stetig verbesserte Verbrennung und Treibstoffeffizienz hat allerdings eine Kehrseite: Die fast vollständige Verbrennung bei hohen Temperaturen hat den Nebeneffekt, daß der in der Luft vorhandene Stickstoff mitverbrannt und somit oxidiert wird. Es ist den Triebwerkherstellern bis vor kurzem nicht gelungen, die Stickoxid-Werte (NOx) modemer Triebwerke entscheidend zu senken.

Nicht zuletzt auf Druck von Airlines wie Swissair und Lufthansa ist die Entwicklung auf diesem Gebiet in jüngster Zeit aber einen großen Schritt weitergekommen. Die nächste Generation Triebwerke dürfte ab Mitte der neunziger Jahre bereits Stickoxid-Reduktionen von etwa 40 Prozent gegenüber heute bringen. In einer weiteren Phase rechnet man damit, um bis zu 80 Prozent reduzieren zu können. Eine Reihe anderer Maßnahmen, die in letzter Zeit von Swissair verwirklicht worden sind: □ Verbund Bahn-Luftverkehr: Das Check-in an vielen Bahnhöfen, die Möglichkeit, das Gepäck an über hundert Bahnhöfen in der Schweiz direkt nach Destinationen im Ausland aufzugeben sowie das Angebot, Gepäck ab ausländischen Flughäfen direkt an die gewünschten B ahnstationen in der Schweiz zu leiten, tragen zur Attraktivität des „Zugs zum Flug" bei. Die kurzen Wege vom modernen Flughafenbahnhof zu den Check-in-Schal-tern veranlassen zusätzlich viele Fluggäste zum Umsteigen vom Auto auf die Bahn.

□ Seit Juni 1991 gibt die Swissair ihrem Personal stark verbilligte Abonnements für den Zürcher Verkehrsverbund (ZW) ab. Anderseits wurden sämtliche Personalparkplätze mit einer Gebühr belegt, beziehungsweise die bestehenden Gebühren drastisch erhöht.

Ziel: Mehr Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen den öffentlichen Verkehr für den Arbeitsweg schmackhaft machen.

□ Swissair-Bo-denfahrzeuge in den Bereichen Technik, Catering und Vorfeld werden mit Kerosin statt Diesel betankt. Dadurch ergibt sich ein geringerer Schadstoffausstoß, namentlich weniger Schwefel und Ruß.

□ Kontinuierliche Umstellung von Benzin- und Dieselfahrzeugen auf elektrisch betriebene Geräte. Bereits über 200 sind davon im Einsatz.

□ Anwendung eines neuen, umweltfreundlicheren Lackierungsverfah-rens für Flugzeuge.

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