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Mit Akkordeon

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(Salzburger Festspiele, Felsenreitschule, „Ritorno d'Ulisse in Patria” von Claudio Monteverdi, Neufassung von Hans Werner Henze) Wer Monteverdis „Ulisse” in der zu europäischer Berühmtheit gelangten Inszenierung Jean-Pierre Ponnelles und Nikolaus Harnoncourts gesehen hat, wird von der Uraufführung dieser Neufassung Henzes eher enttäuscht sein. Zwar muß man der Produktion des Kölner Opernchefs Michael Hampe, des Bühnenbildners Mauro Pagano und des Dirigenten Jeffrey Täte eines bestätigen: das ist eine barocke Antiken-Revue aus einem Guß, voll verschwenderischem Kostümluxus, aufregenden, barockem Maschinentheater, das buchstäblich Himmel und Hölle in Bewegung setzt, und Originalität.

Götter kutschieren auf ihren Quadrigen über den Himmel, Neptun steigt aus den Tiefen des tobenden Meeres auf, im riesigen Gehäuse eines goldenen Planetariums läßt Hampe Olympier, Helden, die treue Penelope und Armeen paradieren. Aber was Henze beschert, überzeugt wenig: Monteverdi mit Gongs, Klavieren, Akkordeon, Mandohne, Banjo, Celli, Bläsern - das ist eine laute, schillernde Klangwelt, talmihaft und grell.

Da entschädigen nur die kultivierten Sänger, allen voran Thomas Allen als kraftvoller Held Ulisse, Kathleen Kuhlmann als noble Penelope, Alejandro Rami-rez als Königssohn Telemachos und eine Schar von Göttern.

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