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Mit einem Fub im Weltraum

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Österreich steht mit einem Fuß im Weltraum. Einige von heimischen Institutionen und Wissenschaftern eingereichte Forschungsprojekte haben ausgezeichnete Chancen, vielleicht sogar schon beim „Jungfernflug“ des ersten europäischen Weltraum-Laboratoriums „Spacelab“ 1980 berücksichtigt zu werden. Es gibt sogar schon einen alpenländi-schen Bewerber für die Teilnahme am ersten Flug ins All: Dr. Lothar B e c k e 1, Luftbildfachmann und Umweltschutz-Fernerkunder im Dienste des Bundesinstituts für Gesundheitswesen (Wien), hat sein Interesse bei der ESA (European Space Agency) deponiert.

Weil Österreich aber als kleines Land sich keine allzu hochfliegenden Pläne erlauben kann, bleiben heimische Wissenschaft und Forschung — wenn auch mit einem deutlichen Seitenblick auf den Weltraum — mit dem anderen Fuß fest am Boden der Realität. Eine Reihe von Forschungs- und Entwicklungsaufträgen, die die ESA an österreichische Firmen und Forscher vergeben hat und derzeit vergibt, „fliegt“ nicht direkt mit, sondern dient der Vorbereitung von „Spacelab“ im weitesten Sinne. „Wobei einer der wichtigsten Punkte der gesamten österreichischen Beteiligung, der Rückfluß eines großen Teils der investierten Mittel in die heimische Wirtschaft, “erfüllt wird“, betont Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Lothalle r von der ASSA (Austrian Space and Solar Agency), der für Österreich zuständigen Koordinationsstelle.

Österreich ist an den Gesamtentwicklungskosten für „Spacelab“, die bei etwa sieben Milliarden Schilling liegen (Preisbasis 1974), mit etwa 0,8 Prozent oder rund 60 Millionen Schilling — verteilt auf die Zeit von 1974 bis 1980 — beteiligt. Davon zahlt der Bund im Schnitt fünf Millionen pro Jahr, je eine Million tragen die Bundeswirtschaftskammer, die ÖIAG und die Metallwerke Ranshofen-Berndorf.

„Spacelab“ ist ein bemanntes Weltraumlaboratorium, mit dessen Einsatz ein vollkommen neuer Weg zur Erforschung des Alls beschritten werden soll. Denn für die maximal zwei bis vier Wissenschaftler und Techniker, die pro Flug teilnehmen können, ist weder eine astronautische Ausbildung noch ein Raumanzug notwendig. Nach etwa 140 Ausbilduhgsstunden sollen die Astronauten dann bis zu vier Wochen im Orbit leben und arbeiten.

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