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Mit Sowjets ins Gericht

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Dramatische Formulierungen verwendet die „Ukrainische Delegation des antibolschewistischen Blocks der Nationen“ in einem Appell an die freien Völker des Westens. Von Wien aus geht man mit den Sowjets hart ins Gericht.

So wird beispielsweise die Atom-Katastrophe im ukrainischen Tschernobyl als Resultat einer „rücksichtslosen russischen Kolonialpolitik, der Mißwirtschaft eines Systems, das den unterworfenen Völkern aufgezwungen wurde“, apostrophiert.

Permanenter Freiheitskampf, die Vernichtung der nationalen Kultur der Ukraine sind weitere Themen der Anklageschrift.

Gleichzeitig wird daran erinnert, daß die Ukrainer auch ein Millenium begehen: Tausend Jahre Christianisierung der Kiewer Rus.

Die katholischen Ukrainer leben heute - wie die ersten “Christen — in den Katakomben. Von wilder Romantik keine Spur! Und ins heurige Jahr fällt ein bisher nicht beachtetes „Jubiläum“: 1936, vor genau 50 Jahren, wurde die letzte Gemeinde, die sich noch zur ukrainisch-autoke-phalen Kirche bekannte, offiziell aufgelöst.

Die vor 40 Jahren erfolgte Liquidierung der ukrainisch-katholischen Kirche lief somit nur mehr nach Schema F ab. Die Gläubigen und Priester waren aber vorgewarnt durch das Schicksal ihrer orthodoxen Brüder. Man war vorbereitet, den mühsamen Weg in den Untergrund, ins Gefängnis, ins Lager anzutreten.

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