7050989-1990_51_23.jpg
Digital In Arbeit

Moderne-Erfolg

Werbung
Werbung
Werbung

(Musikverein und Konzerthaus, Wien; „Wien modern") Man hatte auch heuer auf die richtige Mi­schung gesetzt: Claudio Abbados drittes Festival „Wien modern ", das Altmeister Ernst Krenek anläßlich seines „Neunzigers" ehrte und mit dem Schaffen des Amerikaners Elliott Carter, des Italieners Lucia­no Berio und des Polen Witold Lu-toslawski in rund 35 Konzerten kon­frontierte, war ein Riesenerfolg be­schert. Ein Blick in den Rückspie­gel der Moderne, der umso span­nender ausfiel, als auch junge Komponisten, Dreißigjährige wie der Veroneser Marco Stroppa und der Salzburger Gerhard Winkler, nach Wien kamen. Seit den fünfzi­ger Jahren entwickelte Ideen und Techniken der Avantgardemusik prallten auf neue künstlerische Wertvorstellungen, zeigten, wie Etabliertes bei den Jungen aufge­griffen oder durch Neudenken über­holt wird.

Eine wichtige Uraufführung fand übrigens noch nach dem offiziellen Ende von „Wien modern" statt: Christian Ofenbauers „Bruchstück III-Odysseusfragment". Ein Kam­merstück als Ausflug in die brüchi­ge Welt des antiken Mythos. Odys-seus, eine männliche Kampfmaschi­ne, inspirierte Ofenbauer zu einem raffinierten Werkfragment, das die Neigung zum Fragmentarismus im modernen abendländischen Denken spiegelt.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung