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Moderne Holzheizungen -krisensicher und umweltfreundlich -eine Investition für die Zukunft

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Die Ereignisse der letzten Tage haben uns wieder vor Augen geführt, wie abhängig wir mit der Fossilbrennstoffversorgung vom Ausland sind und wie sensibel die Preisgestaltung reagiert. Trotz des Wissens um die zeitlich begrenzte Verfügbarkeit dieses Brennstoffes, den negativen Einflüssen auf unserer Umwelt und die ungünstige Auswirkung auf unsere Handelsbilanz bedarf es scheinbar leider immer wieder gewisser Krisensituationen, um sich auf vernünftige Alternativen zu besinnen. In der NÖ Landwirtschaftskammer wird Holz als Brennstoff der Zukunft bezeichnet. Herr Forstdirektor Dipl. Ing. Anton Jonas begründet diesen Optimismus mit Versorgungsunsicherheit, Umweltfreundlichkeit und volkswirtschaftlichen Gründen: ”Östzerreich ist ein Waldland, 46 % der Landesfläche sind mit Wald bedeckt. Neben der nachhaltigen jährlichen Nutzung stehen noch große Mengen Holz im Rahmen der notwendigen waldbaulichen Pflegemaßnahmen (Durch-forstungsrückstände) zur energetischen Nutzung zur Verfügung. Holz ist schwefelfrei. Das bei der Verbrennung anfallende C02 wird, solange Grünmasse nachwächst, wieder beim Stoffaufbau (Photosynthese) gebunden. Daher gibt es keine Probleme mit der C02-Anreiche-rung in der Atmosphäre. Nicht zuletzt kommt es beim Einsatz des heimischen Brennstoffes Holz zur inländischen Wertschöpfung und es erfolgt kein Devisenabfluß.” Zum Stand der Technik meint Ing. Friedrich Görtier, Referent der ÖKW, daß sich in den letzten fünf Jahren das Angebot sowohl bei den Stückgut-Kesseln als auch bei den Hackschnitzelheizungen sehr stark vergrößert hat. Aus den Prüfberichten der autorisierten Prüfanstalten ist zu entnehmen, daß heute die meisten Geräte einen hohen Standard erreicht haben und auf alle Fälle bezüglich Wirkungsgrad und Emissionsverhalten wesentlich besser abschneiden als früher.

Vor allem in jenen ländlichen Regionen, die kaum Industriebetriebe aufweisen, besteht in der Regel ein heimisches Energieangebot, das den jährlichen Energieverbrauch bei weitem übersteigt, meinen die beiden Experten der LK und verweisen auf den Ausbau der Fernwärmeanlagen auf Basis biogener Brennstoffe. Allein in Niederösterreich waren mit Ende 1990 28 Anlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 39 MEGAWATT in Betrieb. Diese Anlagen werden laufend den gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfungen unterzogen und bestehen diese problemlos.

Der wohl wesentlichste Vorteil derartiger Anlagen ist in der allgemeinen Verbesserung der Umweltsituation zu sehen, nämlich dadurch, daß eine Vielzahl von (unkontrollierten) Rauchfängen (= Emittenten) durch einen wohl größeren, aber streng kontrollierten Rauchfang ersetzt wird.

Nach Ansicht der NÖ. LKW muß Heizen mit Holz ein zentrales Anliegen der regionalen Energiepolitik werden: ”Das gemeinsame Ziel muß es sein, entsprechende Umstellungen vorzunehmen, daß künftig die Mehrzahl der öffentlichen Gebäude im ländlichen Raum mit Holz beheizt werden. Im Sinne einer 'nahen' Fernwärmeversorgung sollen Gebäudegruppen, verdichtete Ortskerne, ja ganze Ortschaften von zentralen Anlagen versorgt werden, die heimisches Holz jedweder Herkunft als Energiequelle nutzen. Regional orientierte Energieversorgungen schaffen nicht nur neue, stabile Einkommenskreisläufe, sondern bringen auch bedeutende neue Beschäftigungs- und Einkommensimpulse mit sich.

Von wachsender Bedeutung sind auch die Kleinanlagen auf Hackschnitzelbasis, von denen es derzeit rund 85.000 in Österreich gibt, hauptsächlich in Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark und Salzburg.

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