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Monotonie

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Was war denn nur die letzte Woche im Fernsehen los? Ach ja, Fußball am Mittwoch, Ländermatch gegen Albanien. Und der Bacher ist wieder Intendant, „General” geworden. Dann war doch auch zwei Mal Club 2... jetzt hab' ich doch glatt vergessen, worüber die geredet haben. Nein, der über die Sekten hat schon eine Woche früher stattgefunden — oder zwei Wochen früher?

Jetzt fällt mir ein: Für hervorragende Berichterstattung im Dienste des Sports wurde unser ORF gleich mehrmals ausgezeichnet. Ein Oscar für den Bacher, einer für den Podgorski... Klar, daß man das hat übertragen müssen und die ORF-Spitzen schön ins Scheinwerferlicht tauchen...

Da hat's doch noch diese aufregende Geschichte im Einserkanal gegeben, am Montag, oder war das nicht auch schon vor drei Wochen? Freimütig gestehe ich: Fernsehmüde bin ich geworden. Wahrscheinlich hat der Blick ins Programm genügt, um mir die Entscheidung zugunsten sinnvollerer Tätigkeiten am Abend zu erleichtern.

Ja, ja, das Fernsehen ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Immer öfter treff ich Leut', die mich baß erstaunt ansehen, wenn ich sie nach ihrer Meinung über den letzten Fernsehabend frage: „Was, du schaust noch fern?” Fernseher gelten nicht mehr als gesellschaftsfähig, denk' ich mir, und unterlasse in Hinkunft ähnliche Fragen.

Bringt nun das Fernsehen Monotonie in den Alltag, oder spiegelt das Fernsehen bloß die Monotonie des alltäglichen Lebens? Ich trau' mich diese Frage nicht zu beantworten. Nur: Was fang' ich mit den A benden an, die ich bisher vor dem Fernsehapparat verbracht habe?

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