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Mozart-Fest

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(Musikverein, Wien) Die Mozart-Lawine rollt, der österreichische „Mozart-Verbund" hat 1991 Hochbetrieb. So betreute nun der Engländer John Eliot Gardiner mit seinen English Baroque Soloists und dem Monteverdi-Choir die Salzburger Mozart-Woche und eröffnete danach auch gleich das Mozart-Fest der Wiener Gesellschaft der Musikfreunde. Gardiner, der wie Nikolaus Harnoncourt zu den Querdenkern und Neuerern in Sachen Mozart-Interpretation zählt, kann stets mit enormem Zulauf rechnen, denn er versucht seit einem Viertel-jahrhundert, nicht nur Partituren in authentischen Klang zu übersetzen, sondern auch Zeitgeist, Sinnzusammenhänge und Motivationen in den Werken zu vermitteln. Das gibt seinen Mozart-Interpretationen - die C-Dur-Symphonie (KV 338) und die c-Moll-Messe in der Rekonstruktion Helmut Eders bewiesen es - eine imponierende Balance. Mozart zwischen dem Ringen um den authentischen Klang, um Ausdruck und eine bewundernswerte Leichtigkeit und Eleganz, die etwa Harnoncourts oft aggressiver „Klangrede fallweise

diametral gegenübersteht.

Mit den Wiener Philharmonikern führte Zubin Mehta zur Eröffnung des Mozart-Jahrs im Musikverein die „Jupiter"-Symphonie und die Sinfonia concertante (mit Rainer Küchl und Heinrich Koll) auf. Das war „Mozart traditionell"! In jener noblen Art mitatmenden Musizierens, wie „die Wiener" es unvergleichlich souverän beherrschen. Und wie es, neben allem Ringen um Klangauthentizität, wohl Gültigkeit bewahren wird.

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