7054055-1991_11_13.jpg
Digital In Arbeit

Mozart-Gedenken rund um Wien

Werbung
Werbung
Werbung

Unumstritten gelten Salzburg und Wien als die Mozart-Metropolen, wenn es um die Feierlichkeiten anläßlich des 200. Todestages geht. Und doch lohnt es sich, Gedenkausstellungen anderswo zu besuchen oder Orten einen Besuch abzustatten, an denen der Komponist sich des öfteren aufgehalten hat.

Da ist zum einen Rosenau im Waldviertel: Das Barockschloß unweit von Zwettl beherbergt das einzige Freimaurermuseum der Welt, das in den Originalräumen einer Loge aus der Mitte des 18. Jahrhunderts untergebracht ist.

1784 wurde Mozart bekanntlich als Mitglied einer Wiener Freimaurerloge aufgenommen, ab 1786 war er in der Loge „Zur neugekrönten Hoffnung” bis zu seinem Tod regelmäßiger Besucher der brüderlichen Arbeiten. Aus dieser Zeit datieren auch seine freimaurerischen Kompositionen zu den verschiedensten rituellen Anlässen.

Nicht zuletzt zählt dazu auch seine „Zauberflöte”, ein Werk, das seit seiner Uraufführung im Jahre 1791 immer wieder freimaurerisch interpretiert wird: Vor allem der Kampf zwischen Licht und Finsternis, die Einweihungszeremonien und die damals teilweise gegebenen Zusammenhänge zwischen Freimaurerei und ägyptischen Mysterien spielen dabei eine Rolle.

Den Abschluß eines von Mozart verfaßten eigenhändigen Werk-Verzeichnisses bildet die „Kleine Freimaurerkantate”, sein letztes vollendetes Werk überhaupt. Ein Faksimile des ersten Blattes sowie ein Titelblatt des Erstdruckes sind in der Ausstellung in Schloß Rosenau zu sehen, die vom 23. März bis 3. November täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet ist.

Mozart als Bruder und als freimaurerischer Komponist, sein Vater sowie viele seiner Freunde, die auch dem Bund angehörten, werden anhand von zahlreichen Dokumenten und Bildern dargestellt. Den akustischen Rahmen zu dieser Präsentation bilden Mozarts Maurerische Kompositionen.

Ganz im Zeichen Mozarts steht heuer auch Baden bei Wien. Am 17. Juni 1791 hat Mozart hier sein „Ave verum corpus” für den Regenschori Anton Stoll komponiert und das Werk auch selbst in der Stadtpfarrkirche St. Stefan uraufgeführt. Die Orgel, auf der Mozart spielte, wurde erst vor kurzem renoviert, und am 16. Juni gibt es ein Gedenkkonzert mit dem „Ave verum”.

Gewohnt hat Wolfgang Amadeus Mozart 1791 mit seiner Frau Konstanze, die zur Kur in Baden weilte, in einem ehemaligen Gartenhäuschen des Gasthauses „Zum Blumenstock”. Eine Gedenktafel weist dieses heute als das „Mozarthaus” Badens aus.

Den Aufenthalten Mozarts in Baden ist eine Ausstellung in zwei Räumen des Beethovenhauses gewidmet, die unter dem Titel „Beethoven und Mozart in Baden” bis zum Herbst 1991 geöffnet ist.

Ein Höhepunkt des Mozartjahres 1991 in Baden wird der „Internationale Musikwissenschaftliche Kongreß” zum Mozartjahr sein, den die Universität Wien, die Österreichische Gesellschaft für Musikwissenschaft und die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien vom 2. bis 7. Dezember 1991 im Stadttheater Baden und im Grandhotel Sauerhof zu Rauhenstein veranstalten.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung