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Mozart-Pflege

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(Staatsoper, „Die Hochzeit des Figaro“ von W. A. Mozart) Wenn man früher von Mozart-Pflege sprach, dachte man an ein spezifisches österreichisch-deutsches Sängerensemble, das sich in Wien im wahrsten Sinne gefunden hatte. Besucht man heute die Wiederaufnahme des „Figaro“ in Jean-Pierre Ponnelles Inszenierung, so staunt man, daß es bestenfalls für die kleineren Partien deutschsprachige Sänger gibt. Die Hauptpartien sind fast ausnahmslos mit Engländern und Amerikanern besetzt.

Dagegen ist nun bei der Qualität von Sängern wie der wunderbaren, lyrischen Margaret Price als Gräfin, Marie McLaughlin als koketter Susanna, der bezaubernden Diana Montague als Cherubino und Thomas Hampson als Graf nichts zu sagen. Aber daß es offenbar kaum noch österreichische und deutsche Mozart-Sänger der Weltelite gibt, sollte zu denken geben. Und zum Nachdenken zwingen - über unseren Musikhochschulbetrieb, über Sängerausbildung und Talenteförderung!

Rühmliche Ausnahme dieses Staatsoper-„Figaro“ unter der umsichtigen, klugen Leitung des jungen Ungarn Ivan Fischer war Manfred Hemm. Er ist in der Partie des Figaro imponierend gewachsen, zeigt schönes Baritonmaterial, Musikqualität, Temperament. Eine Persönlichkeit entwickelt sich. Hier sollte Förderung Besonderes leisten!

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