Medien - auch in Österreich: Schiefe Verhältnisse

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Was Journalistenmorde in der Slowakei und in Indien mit der Medienlage in Österreich zu tun haben.

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Was Journalistenmorde in der Slowakei und in Indien mit der Medienlage in Österreich zu tun haben.

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Im Nachbarland Slowakei wird dieser Tage der Ermordung des jungen Aufdeckerjournalisten Ján Kuciak vor fünf Jahren gedacht. Dass Journalismus tödlich sein kann, ist keine Erfahrung am anderen Ende der Welt; und dass diejenigen, die Mächtigen per Recherche am Zeug flicken, an Leib und Leben bedroht sind, ist auch keine Historie, sondern bittere Gegenwart.

Ebenfalls müssen die Enthüllungen der Rechercheplattform Storykillers über eine israelische Firma, die weltweit Wahlen manipuliert hat, beunruhigen. Das Leiden und Sterben der indischen Journalistin Gauri Lankesh, die mit Fake News und Kampagnen regierungsnaher Medien um ihre Existenz gebracht wurde, kann da als Menetekel verstanden werden: zwar herrschen in Österreich nicht „indische“ Zustände. Aber der Weg dahin mag weniger weit sein, als gemeinhin angenommen. Das reicht von mangelndem Persönlichkeitsschutz in sozialen Medien bis zur Ausdünnung der Redaktionen, die landesweit zu beobachten ist.

Fritz Hausjell, Präsident von „Reporter ohne Grenzen Österreich“, zog in einem Interview den Vergleich zwischen den 104 mit PR beschäftigten Mitarbeitenden im Kanzleramt und der Zahl der Redakteure, die ebendieses Amt kontrollieren. Keine Milchmädchenrechnung, hier festzustellen: Das Verhältnis ist da mehr als schief.

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