Propaganda-Journalismus

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Qualitätsjournalismus muss sich nachhaltig von Progandasendern abgrenzen.

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Qualitätsjournalismus muss sich nachhaltig von Progandasendern abgrenzen.

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Im Krieg bleibt der Journalismus schnell auf der Strecke. Man erinnert sich an den Sündenfall freier Medien, die sich im Irakkrieg 2003 – von Flaggschiffen wie der New York Times abwärts – für embedded journalism missbrauchen ließen. Soweit bislang zu beobachten, lässt dementgegen die Berichterstattung von Qualitätsmedien aus der Ukraine bislang hoffen, dass journalistische Standards nicht so mir nichts, dir nichts über Bord geworfen werden.

Dazu gehört auch, dass unverfroren des­informierende Propagandasender wie RT (vormals: Russia Today) oder РОССИЯ 24 nicht mehr in den Kabelnetzen zu empfangen sind. Dass hingegen CGTN, das unter der Kontrolle der chinesischen KP stehende Pendant zu RT, nach wie vor im Bouquet der Kabelsender aufscheint, ist da ärgerlich und inkonsequent.

Aber sind da – jedenfalls aus der Sicht Russlands oder Chinas – nicht staatlich (mit)finanzierte Programme von der BBC bis zur Deutschen Welle auch on air? Natürlich weiß der demokratisch geschulte Medienkonsument, dass öffentlich-recht­liche Sender etwas anderes sind als staatliche PR-Maschinerien, zu denen RT wie CGTN zweifellos zählen.

Aber Grenzen können hier fließend sein. Der Nachweis seiner Unabhängigkeit wird da zur Bringschuld des Qualitätsjournalismus. Auch um der grassierenden Desinformationswelle Herr zu werden, ist eine diesbezügliche Kreativität der freien Medien dringend gefragt.

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