Stammtisch- und Billigsdorfer-TV

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Warum belästigt uns der angebliche Nachrichtenkanal "Exxpress TV"?

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Warum belästigt uns der angebliche Nachrichtenkanal "Exxpress TV"?

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Dem heimischen Kabelfernsehnutzer werden ungefragt Kanäle zugemutet, die er wirklich missen möchte. So flimmert Exxpress TV, die TV-Erweiterung der Kampfzone des Richard Schmitt, die dieser vor knapp einem Jahr als exxpress.at im Netz gestartet hat, nun auch über die Bildschirme. Unsereiner glaubte ja, mit Fellners oe24.tv sei in Bezug auf journalistische Untiefe nichts mehr zu unterbieten. Aber ein Blick in die Exxpress-Hauptabend-Nachrichtensendung um 19.50 Uhr lehrt: Es kann noch kruder werden.

Wir verstehen ja, dass Fernsehen – trotz Investoren aus dem Spektrum, sagen wir, rechts der politischen Mitte – Geld kostet. Man muss da also in Kauf nehmen, dass ein Programm als Billigsdorfer-TV daherkommt – leider auch journalistisch: Ein Bericht zum Impfpflichtgesetz besteht dann vornehmlich darin, den Facebook-Eintrag des Public-Health-Experten Martin Sprenger dazu vorzulesen. Dafür werden danach umso breiter die Plagiatsanwürfe zur Dissertation der Justiz­ministerin referiert – ohne dass die Vorwürfe einem Gegencheck unterzogen werden. Dafür versichert Richard Schmitt im anschließenden Talk mit einem Professor Gert Schmidt mit unschuldigem Augenaufschlag, er könne die Vorwürfe nicht beurteilen und wolle nur, dass sie untersucht werden. Das beleibte Duo Schmitt und Schmidt stellt überhaupt das Lowlight der ganzen Sendung dar: Wer sich Stammtischgeschwafel geben will, ist hier gut bedient – von der Klage, dass alle Medien (bis auf das eigene) in Österreich links seien, bis zu einer Instant-Analyse des Ukraine-Konflikts.

Laut Medienbehörde RTR wurden für Exxpress TV per 1. Jänner 280.000 Euro an Rundfunkförderung ausgeschüttet – als ob es eines Beweises bedurft hätte, dass Medienförderung hierzulande mit Qualität nichts zu tun hat …

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