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Museums-Mord

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Daß es in einer so museumsbe- wußten Zeit wie dieser möglich ist, einem großen und auf Vereinsbasis musterhaft geführten Museum wie dem der Stadt Mödling die bisher zur Verfügung gestellte Subven- tionssumme zu verringern, erstaunt und bekümmert interessierte Beob- achter. Wenn kaputte Glühbirnen nicht mehr ersetzt, weder Reini- gungskosten noch die Abdeckung kleiner Reparaturen mehr gewähr- leistet sind, wird das Mödlinger Museum verfallen. Auch wenn weiterhin jährlich 5.500freiwillige Arbeitsstunden geleistet werden, die Gas- und Stromkosten der Museumsverein selbst trägt!

Im wunderschönen Thonet- Schlössel untergebracht, besitzt dieses Museum eine beachtliche Urgeschichts-Abteilung, eineAwa- ren-Sammlung und bewahrt auch die Hinterlassenschaft des wiener- waldrettenden Bürgermeister Jo- sef Schöffel und des bahnbrechen- den Anatomen Joseph Hyrtl auf. Diese sozial denkenden Männer kamen zu ihrer Zeit aus eigener Tasche für kommunale Anliegen auf und würden kaum begreifen, daß private Initiativen zur Erhaltung eines Museums nicht durch Ver- doppelung der Subvention ermu- tigt würden.

Dabei hat eine Befragung in Mödling ergeben, daß die Einwoh- ner zu ihrem Museum stehen und - entgegen anderslautenden Politi- kermeinungen - bereit sind, es weiterhin zu unterstützen.

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