(Galerie Heike Curtze, Wien, bis 25. April) Maria Lassnig, endlich Inhaberin einer Professur an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, zeigt Aquarelle und Zeichnungen, die auf den ersten Blick, auf den bloß optischen Eindruck hin, nicht von großer Virtuosität zu sein scheinen, die den sensiblen Betrachter jedoch nicht in Ruhe lassen, ihm intensive Auseinandersetzung mit der Person der Künstlerin abverlangen.
Er findet eine Frau, die statt in der Einsamkeit zu verkümmern, aus ihr ungeheuerliche Kraft gezogen hat, die sich in selten gesehenem Humor und in stetigem öffnen ihrer selbst bekundet.
Bewußtseinsbildern nachzuspüren und sie so zum Psychogramm zu verdichten, wurde für Maria Lassnig zur Obsession. Ihre seriellen Abhandlungen zum Entstehen des Bewußtseinsbildes „Hund“ sind mehr intelligentes als ästhetisches Produkt der Künstlerin und erinnern an
die Technik der Comic-Strips und Zeichentrickfilme.
Maria Lassnig hat den Mut zur Aufforderung: „Laßt uns bewußt sein! - (Be aware!)“
